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Gleiches Blickverhalten von Affen und Menschen  
  Biologen haben eine weitere Eigenschaft entdeckt, die Affen und Menschen teilen: Beide schauen Artgenossen zunächst in die Augen, während sie den Blick bei anderen über das Gesicht wandern lassen.  
Das bedeutet, dass sich im Laufe der Evolution bei beiden Arten dieselben Wahrnehmungsmechanismen im Gehirn entwickelt haben, berichten Christoph Dahl vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen und seine Kollegen.

Es muss sowohl für uns als auch für unsere nächsten Verwandten von großem Vorteil gewesen sein, die Gesichter unserer Artgenossen speziell zu verarbeiten.
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Die entsprechende Studie "Humans and macaques employ similar face-processing strategies" ist am 26.2.09 in "Current Biology"
(doi:10.1016/j.cub.2009.01.061) erschienen.
->   Abstract der Studie (sobald online)
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Verkehrte und normale Gesichter
Christoph Dahl und sein Team zeigten sowohl Menschen als auch Affen Gesichter beider Arten und registriert die Bewegung der Augen. Die Gesichter wurden dabei "normal" und auf dem Kopf stehend präsentiert.

In der Wahrnehmungsforschung ist bekannt, dass wir bei Gesichtern, die wir als "normal" empfänden, vorrangig auf die Augen schauten. Auf dem Kopf stehende Gesichter hingegen sind für uns schlecht zu erkennen, da die üblichen Verarbeitungsmechanismen nicht funktionieren. Zudem weiß man, dass wir bei "normal" gezeigten Gesichtern vorrangig auf die Augen schauen.

Die Analyse der Augenbewegungen kann also die verschiedenen Verarbeitungsstrategien sichtbar machen: Viele Augenfixationen sind ein Maß dafür, dass das gezeigte Gesicht als "normal" gesehen wird.
Zuerst in die Augen geblickt
 
Bild: MPI fuer biologische Kybernetik

Wie der Affe blickt links, wie der Mensch blickt rechts

Die Studie zeigt nun, dass diese Strategie bei Affen nur für Affengesichter greift und bei Menschen nur für Menschengesichter, obwohl beide die gleichen Merkmale wie Mund oder Nase teilen.

Zudem sind die Augenbewegungen bei beiden Arten genau gleich, egal ob Gesichter der jeweils anderen Spezies gezeigt werden oder ob ein Gesicht der eigenen Spezies auf den Kopf gestellt wird. Menschen und Affen schauen in gleichem Maße zuerst in die Augen und dann zu den anderen Teilen des Gesichts.
"Ähnlicher als gedacht"
Affen sind also Experten für Affengesichter und Menschen Experten für Menschengesichter.
"Das Verblüffende ist dabei, dass auch die Strategien, mit denen die Gesichter der eigenen Spezies verarbeitet werden, dieselben sind", sagte Christoph Dahl, einer der beiden Hauptautoren. "Menschen und Affen sind sich also noch ähnlicher als bisher gedacht."

[science.ORF.at/APA/dpa, 26.2.09]
->   Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik
Mehr über die Ähnlichkeiten von Affe und Mensch:
->   Auf der Suche nach der großen Mutation
->   Studie zeigt "soziale Reflexe" auch bei Affen
 
 
 
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01.01.2010