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Wissenschaftlerinnen noch immer unterrepräsentiert  
  Nach wie vor sind Frauen in der Forschung und Entwicklung (F&E) stark unterrepräsentiert: Nur jeder fünfte Wissenschaftler ist weiblich. Im Hochschulsektor liegt der Frauenanteil am wissenschaftlichen Personal zwar noch bei 31 Prozent, doch im Unternehmenssektor gibt es nur zwölf Prozent Frauen.  
"Aufholbedarf" und die Notwendigkeit für weitere Maßnahmen zur Förderung von Frauen ortete Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien anlässlich des Weltfrauentags am 8. März.

Als besonders wichtig erachtet Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) die verpflichtende Einführung der 40-Prozent-Quote für alle Gremien an den Universitäten.
Besonders wenige in der Privatwirtschaft
 
Grafik, Bild: APA, Quelle: APA, ST.AT

Es sind vergleichsweise wenig Frauen in der Wissenschaft beschäftigt: Im Jahr 2006 waren 45 Prozent der Erwerbstätigen Frauen, doch nur 20 Prozent der Wissenschaftler waren weiblich.

In den einzelnen Sektoren, die F&E durchführen, variiert der Frauenanteil stark: Der Unternehmenssektor, der größten F&E-Durchführungssektor, weist mit nur zwölf Prozent den geringsten Frauenanteil unter den Wissenschaftlern auf.

Im Hochschulsektor, der zweitgrößte Sektor, ist jeder dritte Wissenschaftler eine Frau (31,1 Prozent).
Aber höheres Wachstum als bei den Männern
Die Beschäftigung im Forschungsbereich ist zwischen 1998 und 2006 stark expandiert: Während die Beschäftigung bei den Wissenschaftlern insgesamt um 6,2 Prozent wuchs, lag die durchschnittliche Wachstumsrate bei den Frauen bei 12,9 Prozent und damit deutlich über jener der Männer (5,1 Prozent).

Beim F&E-Personal wuchs die Beschäftigung im gleichen Zeitraum durchschnittlich um 6,4 Prozent (7,5 Prozent bei Frauen, 6,1 Prozent bei Männern).

Zum Vergleich: Die Gesamtbeschäftigung wuchs um nur 0,9 Prozent (1,5 Prozent bei Frauen und 0,5 Prozent bei Männern).
Neuer Staatspreis für Chancengleichheit
"Es ist ökonomisch dumm, auf die Hälfte des gesellschaftlichen Potenzials zu verzichten", sagte Bures. Als den Beitrag des Infrastrukturministeriums zur Stärkung der Position der Frauen in F&E kündigte die Ministerin für heuer einen neuen Staatspreis für Chancengleichheit in Forschung und Entwicklung an.

Damit sollen besonderes frauenfördernde und -unterstützende Unternehmen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen ausgezeichnet werden. Sechs Auszeichnungen sollen mit jeweils 10.000 Euro dotiert vergeben werden, die Ausschreibung startet am 23. März.

Am 23. April soll zudem auch wieder ein "Girls' Day" abgehalten werden, an dem junge Mädchen Unternehmen besuchen und "nichttypische Berufe" für sich selbst kennenlernen sollen, so Heinisch-Hosek.

[science.ORF.at/APA, 5.3.09]
->   Frauentag 09, Frauenministerium (pdf-Datei)
->   Frauenministerium
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Frauenquoten: Erfolgreiches Gesetz in Norwegen
->   Nicht mehr Frauen in außeruniversitärer Forschung
 
 
 
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01.01.2010