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Meeresspiegel könnte stärker steigen als gedacht  
  Klimaforscher befürchten einen Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter oder mehr bis zum Jahr 2100. Mit dieser alarmierenden Ankündigung begann ein dreitägiger Forscherkongress.  
Nach der jüngsten Prognose des Weltklimarates (IPCC) aus dem Jahr 2007 galt noch ein Anstieg von 18 bis 59 Zentimeter bei einer Erderwärmung um 6,4 Grad bis Ende des Jahrhunderts als wahrscheinlich.
Genauere Beobachtungsmethoden
Bei der Eröffnung des Treffens mit 2000 aus etwa 80 Ländern - eine Vorbereitung zur großen UNO-Klimakonferenz Ende des Jahres - sagte der Ozeanograph Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, er erwarte nun eine Beschleunigung beim Anstieg des Meeresspiegels als Folge der stetigen Erwärmung unseres Planeten. Bisher hatte der IPCC einen gleichmäßigen Anstieg angenommen.

Als wichtigsten Grund für die drastische Anhebung bisheriger Schätzungen nannte der australische Klimaexperte John Church das Vorliegen neuer umfassender Satelliten- und Bodenbeobachtungen. Sollte sich der Meeresspiegel in den kommenden 90 Jahren tatsächlich um einen Meter heben, würde das die Wohngebiete von zehn Prozent der Erdbevölkerung hart treffen, hieß es in Kopenhagen.

Church meinte, bei einem Eintreffen dieses Szenarios wären bisher als "Jahrhundertflut" eingestufte Überschwemmungskatastrophen mehrmals pro Jahr zu befürchten. Er sagte weiter: "Wenn wir nicht umgehend und massiv Schritte zur Begrenzung der Probleme ergreifen, könnte das Klima im 21. Jahrhundert eine Grenze überschreiten, nach der die Welt auch Erhöhungen des Meeresspiegels um mehrere Meter ausgesetzt werden kann."
Grundlagenpapier zum aktuellen Forschungsstand
Bei dem Treffen wollen die weltweit führenden Klima-Wissenschaftler den aktuellen Forschungsstand austauschen. Aus den Ergebnissen soll bis Juni ein 30 Seiten umfassendes Grundlagenpapier für die UNO-Klimakonferenz zusammengestellt wird.

Sie findet vom 7. bis 18. Dezember ebenfalls in Dänemarks Hauptstadt statt. Dabei soll als Nachfolger des Kyoto-Protokolls ein weltweites neues Abkommen zur Verringerung der Treibhausgase beschlossen werden, die als wesentliche Ursache der Klimaerwärmung gelten.

Zu den Teilnehmern des dreitägigen Treffens gehören der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri und Professor Nicholas Stern. Stern wurde 2006 mit einer Studie über die Kosten des Klimawandels berühmt. Außerdem nehmen der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen und der dänische Kronprinz Frederik teil.

[science.ORF.at/dpa, 10.3.09]
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01.01.2010