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Trotzende Affenkinder kommen schlecht an  
  Wenn Menschenkinder in der Öffentlichkeit trotzen und quengeln, reagiert die Umgebung mitunter intolerant - bei Affen ist es genauso. So gerät auch die Affenmutter zusätzlich unter Druck.  
Das haben Forscher der Londoner Roehampton University bei einem Versuch mit Rhesusaffen auf der Insel Cayo Santiago vor der Küste Puerto Ricos herausgefunden.

Während die Schreie des Affenkindes der Mutter galten, fühlten sich auch Affen im näheren Umkreis in hohem Maße genervt, heißt es in der Studie, die in den "Proceedings of the Royal Society B" (doi: 10.1098/rspb.2009.0103) veröffentlicht wurde.
Aggressivität steigt
Der Aggressionsgrad gegen die Affenmutter und den schreienden Nachwuchs stieg um bis das 30-Fache, ermittelten die Forscher. Die Mutter werde so von zwei Seiten in die Enge getrieben: Von dem schreienden Kind und von den sichtlich genervten und zunehmend aggressiven Affen in der Umgebung. Sie verliert deutlich ihre Ruhe und Beherrschung. Ausbaden muss diese Verhaltensänderung der Auslöser des Stresses, das schreiende Affenkind.

"Mütter verhalten sich im Vergleich zu einem ruhigen Kind zum schreienden Nachwuchs eher aggressiv", schreiben die Londoner Forscher. Ein Lösungsversuch war dennoch häufig, das Kind an die Brust zu nehmen. In dem Feldversuch nahmen die Forscher vom September 2005 bis Jänner 2006 mit Rekordern in mehreren Affengruppen die Schreie von Kindern, Müttern und Artgenossen in der Umgebung auf.

[science.ORF.at/dpa, 11.3.09]
->   Roehampton University
 
 
 
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01.01.2010