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Energie aus Holz: Europa als Vorbild  
  Auch wenn bei Innovationen gemeinhin die USA als besonders produktiv gelten, ist Europa bei der Nutzung alternativer Energie - vor allem Biomasse - für die US-Amerikaner ein großes Vorbild.  
Die "europäische Erfahrung" bei der Gewinnung von Energie aus Holz könne laut US-Forschern zu einer erfolgreichen Einführung von moderner Holzverbrennungstechnik auf kommunaler Ebene in vielen Regionen der USA führen.
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Der Kommentar "Wood Energy in America" von Daniel Richter et al. ist in der aktuellen Ausgabe von "Science" (Bd.323, 13. März 2009, DOI: 10.1126/science.1166214) erschienen.
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"Saubere" Energie
Die Verwendung von Holz als Energieträger gilt als nachhaltig und "sauber". Außerdem ist die Verbrennung der erneuerbaren Ressource laut Daniel Richter von der Duke University in Durham eine der "einfachsten und ältesten" Wege der Energiegewinnung.

Während Holz in Skandinavien schon lange wichtig sei, habe die moderne Holzverbrennungstechnik erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Frankreich, Deutschland sowie in den mittel- und osteuropäischen Ländern an Bedeutung gewonnen.
Österreich als Beispiel
Als schillerndes Beispiel verweisen die Autoren auf die mehr als 1.000 Biomasse-Nahwärme-Anlagen in Österreich. Diese erzeugen im Schnitt jeweils ein MW an sogenannter thermischer Heizlast, wie Kasimir Nemestothy, Referent für Energiewirtschaft und -politik der Landwirtschaftskammer Österreich und Co-Autor des Beitrags berichtet.

Die vorwiegend kommunalen Einrichtungen nutzen Holz als Hauptressource. Mehr als 100 produzieren gleichzeitig Wärme und Elektrizität. Diese kombinierten Kraft-Wärme-Anlagen seien vor allem in Betrieben der Sägeindustrie integriert und nach 2002 entstanden, so der Experte.
Minimale Luftverschmutzung
Die meisten der Biomasse-Nahwärme-Anlagen beliefern Städte oder Stadtteile, industrielle oder öffentliche Einrichtungen. "Die Einrichtungen emittieren bemerkenswert geringe Anteile an Luftschadstoffen, inklusive der Treibhausgase, und haben eine thermale Effizienz nahe 90 Prozent", so die Autoren. Die Luftverschmutzung sei minimal aufgrund hochwertiger Kontrollsysteme der Verbrennung und des vergleichsweise saubereren Rohstoffs Holz im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen.

Über den Nutzen und die Vorteile moderner Holzverbrennungs-
technik konnten sich die US-Autoren bei einem Besuch Österreichs im Vorjahr selbst überzeugen. Österreich ist laut Nemestothy bei den kleinen und mittleren Systemen der Holzverbrennungstechnik Marktführer (kleiner als 100 Kilowatt bzw. 100 bis 1.000 kW).

Skandinavien sei hingegen "technologischer Vorreiter" bei Großanlagen mit über 20 MW pro Anlage. Mit dem Bekenntnis des US-Präsidenten Barack Obama, künftig verstärkt auf alternative Energien setzen zu wollen, werde das Thema auch für die US-Kollegen interessant.

[science.ORF.at/APA, 13.3.09]
->   Daniel Richter
 
 
 
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01.01.2010