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Neues aus der Welt der Wissenschaft |
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Gefährliche Algen produzieren Muschelgift |
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| | | Deutsche Forscher haben den Produzenten eines Nervengifts in Muscheln entlarvt. Eine winzige nun erst entdeckte Alge aus der Nordsee produziert das gefährliche Gift Azaspirazid. |
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Das berichten die Wissenschaftler vom Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. Bisher galt die Algenart Protoperidinium crassipes als Quelle des Gifts. Sie sei jedoch ebenso wie die Muscheln nur der Träger. Zudem entwickelten die Forscher eine Methode, um die giftigen Algen im Wasser nachzuweisen.
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Die Studie "Azadinium spinosum gen. et sp. nov. (Dinophyceae) identified as a primary producer of azaspiracid toxins" von Urban Tillmann et al. ist im britischen Fachjournal "European Journal of Phycology" (Bd. 44, DOI: 10.1080/09670260802578534) erschienen. |
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 Zum Abstract der Studie |
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Potenzielles Frühwarnsystem |
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Nach Angaben des Teams um den Biologen Urban Tillmann traten Muschelvergiftungen mit Substanzen aus der Gruppe der Azaspiraziden beim Menschen erstmals 1995 in den Niederlanden auf. Die Gifte seien mittlerweile relativ gut erforscht. Sie führen zu Durchfall, Erbrechen und Lähmungen. Die Frage, woher sie genau stammten, blieb aber lange Zeit ungeklärt.
Nun gelang es den Experten, im Labor nachzuweisen, dass die neu entdeckte Algenart Azadinium spinosum, diese Gifte produziert. Im Laufe ihres Lebens filtern Muscheln große Mengen dieser Organismen aus dem Meerwasser und reichern dadurch das Gift in ihrem Körper an.
Die Erkenntnisse der Forscher könnten auch dazu beitragen, dass es künftig weniger Vergiftungen durch Muscheln gibt. "Mit unseren Laborkulturen können wir mit Hilfe molekularbiologischer Techniken sogenannten Gensonden entwickeln", so Tillmann. "Diese Gensonden weisen die Gift produzierenden Algen in Wasserproben nach und bieten zukünftig ein effektives Frühwarnsystem für Muschelfarmen."
[science.ORF.at/dpa, 19.3.09]
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01.01.2010 |
