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Art des Denkens ist auch genetisch bedingt  
  Welche Netzwerke im Gehirn für die Lösung einer bestimmten Aufgabe verwendet werden, dürfte laut einer Studie mit Beteiligung eines Salzburger Forschers auch genetisch bedingt sein.  
Die Wissenschaftler untersuchten dabei mittels funktioneller Magnetresonanz (fMRI), wie Zwillinge einerseits und "normale" Geschwister andererseits verschiedene Aufgaben lösen.
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Die Studie "Genetic Contribution to Variation in Cognitive Function: An fMRI Study in Twins" von Jan Willem Koten Jr. et al. ist in der aktuellen Ausgabe von "Science"(Bd.323, 27. März 2009, DOI: 10.1126/science.1167371) erschienen.
->   Abstract der Studie
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Genetische Einflüsse schwierig zu untersuchen
Für Mäuse, Ratten oder sonstige Labortiere präsentieren Wissenschaftler praktisch täglich neue Erkenntnisse über die Funktion einzelner Gene oder über den Zusammenhang von Genetik und bestimmten Verhaltensweisen. Dazu werden nicht zuletzt gezielt Gene in den Tieren ausgeschaltet und dann verglichen, was in den Organismen anders läuft. Beim Menschen und speziell bei einem so hochkomplexen Organ wie dem Gehirn ist die Sache verständlicherweise wesentlich schwieriger.

Um zu überprüfen, welche Funktion oder welches Verhalten von den Genen vorgegeben wird, greifen Wissenschaftler daher häufig auf Zwillinge zurück. Diese gelten als genetisch identisch. Sie vergleichen diese mit "normalen" Geschwistern, die in der gleichen Umgebung aufwachsen. So soll der Faktor Umwelt wenn schon nicht ausgeschaltet, so doch minimiert werden.
Zwei unterschiedliche "Denktypen" gefunden
Im aktuellen Fall haben die deutschen, holländischen und österreichischen Psychologen männlichen Zwillingen einerseits und nicht genetisch identen Brüdern andererseits verschiedene Merkaufgaben lösen lassen und dabei mittels fMRI zugesehen, welche Gehirnareale gerade aktiv waren.

Obwohl die Forscher, unter ihnen auch Guilherme Wood vom Institut für Psychologie der Universität Salzburg, zur wenig verwundernden Erkenntnis gelangten, dass Menschen die gleichen Aufgaben auf sehr unterschiedliche Art und Weise lösen, kristallisierten sich nach und noch doch zwei bestimmte Typen von Mustern heraus.

Im einen Fall merkten sich die Personen etwa eine Abfolge von Zahlen eher über die Aktivierung von neuralen Netzwerken, die für Sprache verantwortlich sind. Im anderen Fall wurden Schaltkreise aktiv, die für die numerische Verarbeitung verantwortlich sind. Generell antworteten letztere Denktypen rascher auf die Aufgaben.

Beim Vergleich von genetisch identen Zwillingen und "normalen" Geschwistern konnten die Wissenschaftler klare statistische Zusammenhänge finden, dass die Zugehörigkeit zu einem der beiden Denktypen genetisch bedingt ist. In einem Interview mit "Science" drückten es die Wissenschaftler so aus: "Die Genetik bestimmt zwar nicht was, aber wie wir denken."

[science.ORF.at/APA, 26.3.09]
->   Guilherme Wood, Uni Salzburg
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01.01.2010