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Helmut Denk soll ÖAW-Präsident werden  
  Eines der höchsten Ämter in der österreichischen Forschungsszene soll künftig der Pathologe Helmut Denk übernehmen: Der gebürtige Niederösterreicher wurde von einer Findungskommission vorgeschlagen.  
Gewählt werden soll der neue Chef der Österreichischen Akademie der Wissenschaften am 24. April bei den Akademie-Wahlen durch die Gesamtakademie. Dabei sind alle wirklichen Mitglieder der ÖAW aktiv und passiv wahlberechtigt.

Der seit mehr als 25 Jahren als Professor für Pathologische Anatomie in Graz tätige Denk ist laut dem amtierenden ÖAW-Präsidenten Peter Schuster ein hervorragender Kandidat. Denk sei nicht nur ausgezeichneter Wissenschaftler, sondern auch langjähriger Vizepräsident des Wissenschaftsfonds FWF gewesen.
Kein Zeichen für eine Verjüngung
Der in Scheibbs geborene Denk ist wirkliches Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW, Senator der deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und Fellow des Royal College of Pathologists in London. 1999 wurde ihm das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen, die höchste Auszeichnung für Wissenschafter in Österreich. Er gehört damit der Österreichischen Kurie für Wissenschaft und Kunst an.

Mit 69 Jahren ist Denk allerdings kein Zeichen für eine Verjüngung der Akademie und auch Schuster betont, dass sich die ÖAW überlegen muss, wie sie in Zukunft einen größeren Pool an potenziellen Funktionären bekommt, unter denen auch jüngere Kandidaten sind. Wobei dies angesichts der drohenden massiven Budgetknappheit für die ÖAW in Zukunft nicht einfacher werden wird.
Prekäre Budgetsituation
Schuster betont in diesem Zusammenhang, dass das alte Präsidium noch weitgehend versuchen wird, die aufgrund der Budgetprobleme notwendigen Maßnahmen vorzuschlagen und mit der Umsetzung zu beginnen. Laut Schuster müssen jedenfalls Einrichtungen geschlossen werden, außer man will noch auf ein Wunder hoffen. Die von Schuster schon Ende vergangenen Jahres genannte Zahl von 150 von Streichung bedrohten Stellen hat sich bestätigt. "Das wird sich nicht nach unten ändern", so der Akademie-Chef.

Um mit einem symbolischen Zeichen auf die prekäre Budgetsituation der Akademie aufmerksam zu machen, wird die traditionelle feierliche Sitzung der ÖAW Mitte Mai heuer in einer deutlich abgespeckten Version stattfinden. "Wenn wir nicht alle Mitarbeiter weiterbeschäftigen können, haben wir nichts zu feiern", so Schuster.

[science.ORF.at/APA/AP, 3.4.09]
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01.01.2010