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Hohe Kosten durch invasive Arten  
  Ökologische "Eindringlinge" können laut einer Studie hohe Kosten und dauerhafte Schäden in der Natur verursachen. Dafür sprechen Daten von mehr als 10.000 in Europa eigentlich gebietsfremden Tier- und Pflanzenarten.  
Die Anwesenheit und oft auch die Dominanz von zugewanderten Arten könnten laut den deutschen und spanischen Forschern viele ökologische Auswirkungen haben, die unumkehrbar und so bedeutend seien, wie jene durch den Klimawandel oder durch Umweltverschmutzungen.
Hohe Verluste
Die Autoren der Studie schätzen die jährlichen Verluste durch fremde Gliederfüßer wie Krebstiere, Spinnen und Insekten allein in der Landwirtschaft Großbritanniens auf 2,8 Milliarden Euro.

In Deutschland verursachen 20 der wichtigsten gebietsfremden Tier- und Pflanzenarten demnach jährlich Kosten von etwa 156 Millionen Euro. Zum Beispiel habe die sporadische Massenvermehrung der Chinesischen Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis) in deutschen Gewässern seit 1912 zu Schäden zwischen 73 und 85 Millionen Euro geführt.

Zu den 100 "Top-Eindringlingen" auf dem Kontinent zählen die Forscher die Kanadagans (Branta canadensis), die Wandermuschel (Dreissena polymorpha), den Bachsaibling (Salvelinus fontinalis) und die Beifußambrosie (Ambrosia artemisiifolia).
Auswirkungen oft unbemerkt
"Die Auswirkungen vieler Eindringlinge bleiben unbemerkt. Unser Leben hängt aber von den Dienstleistungen ab, die die Natur durch Arten bereitstellt", erklärt die Leiterin der Studie, Montserrat Vilà von der Estación Biológica de Doñana im spanischen Sevilla, in einer Mitteilung am Montag. Die Untersuchung werde in dieser Woche in der Online-Ausgabe des US-Fachjournals "Frontiers in Ecology and the Environment" erscheinen.

Viele Invasoren wie die Beifußambrosie bewirkten Gesundheitsprobleme bei Mensch oder Tier. Die Pollen der Ambrosie zählen zu den stärksten Allergieauslösern. Stechende Insekten wie sieben Mückenarten könnten beispielsweise Krankheiten wie Malaria übertragen. Potenzielle Gesundheitsrisiken gehen auch von zwei Spinnenarten aus Amerika (Loxosceles spp) sowie der Rotrückenspinne (Latrodectus hasseltii) aus Australien aus.

[science.ORF.at/dpa, 21.4.09]
->   Frontiers in Ecology and the Environment
->   Estación Biológica de Doñana
->   Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (Halle)
 
 
 
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01.01.2010