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Himiko: Riesenobjekt im All gibt Rätsel auf  
  Gasblase oder Galaxie? Forscher haben im All ein bisher unbekanntes Objekt gigantischen Ausmaßes entdeckt. Es habe mit einer Ausdehnung von 55.000 Lichtjahren eine vergleichbare Größe wie die Milchstraße, teilte ein Forscherteam der Carnegie Institution in Washington mit.  
Das nach der legendären japanischen Königin Himiko benannte Objekt soll bereits existiert haben, als das Universum erst 800 Millionen Jahre alt war.
Das Ding am Ende des Universums
Bild: Carnegie Institution
Es sei erstaunlich, ein so großes Objekt zu entdecken, das bereits so früh nach Entstehung des Universums existiert habe, sagte Masami Ouchi von der Carnegie Institution. Zunächst hätten sich kleinere Objekte gebildet, größere Strukturen seien gängigen Modellen zufolge erst später entstanden.

Nachdem das Universum etwa 13,7 Milliarden Jahre alt und Himiko (Bild rechts) knapp 13 Milliarden Lichtjahre entfernt ist, liegt das rätselhafte Objekt schon relativ nahe am "Beobachtungshorizont" - jenseits dieser Grenze liegen jene Bereiche des Universums, die vom Menschen prinzipiell nicht beobachtet werden können.
Gas oder Galaxie
Unklarheit herrscht indes darüber, worum es sich bei Himiko eigentlich handelt. Wegen der großen Entfernung seien die Daten unvollständig, über die physikalische Entstehung von Himiko gebe es daher keine genauen Erkenntnisse. Die Forscher vermuten, es könne sich um eine gigantische Gasblase handeln oder um das Resultat der Kollision zweier Galaxien. Es könnte aber auch eine einzige riesige Galaxie mit 40 Milliarden Sonnenmassen sein.

Die Forscher hatten Himiko mit Hilfe mehrerer hochentwickelter Teleskope entdeckt. Die Ergebnisse der internationalen Forschergruppe werden Anfang Mai in der Fachzeitschrift "Astrophysical Journal" (Preprint) veröffentlicht.

[science.ORF.at/AFP, 22.4.09]
->   Carnegie Institution
 
 
 
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01.01.2010