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13 Milliarden Jahre alt: Fernstes Objekt im All  
  Astronomen haben eine schwache Explosion von Gamma-Strahlung beobachtet. Dabei handelt es sich um eine Spur der Explosion des frühesten und am weitesten entfernten Objekts im Weltall, das je beobachtet worden ist.  
Die Explosion habe sich vor über 13 Milliarden Jahren ereignet - gerade einmal 600 Millionen Jahre nach dem Urknall, gab die Europäische Südsternwarte (ESO) am Dienstag in Garching bei München bekannt.
Im Sternbild des Löwen
 
Bild: ESO

Künstlerische Darstellung des Himmelsobjekts

Mit dem NASA-Satelliten "Swift" wurde die zehn Sekunden lange Erscheinung im Sternbild Löwen entdeckt. Die ESO verfolgte das kosmische Spektakel mit ihrem riesigen Teleskop VLT in Chile.

Die ESO selbst beobachtete die Explosion unter anderem mit ihrem Very Large Telescope (VLT) auf dem Cerro Paranal in Chile. Rund 17 Stunden später haben die Astronomen anhand der Infrarot-Aufnahmen des VLT die Entfernung der Explosion zur Erde berechnen können.

Sie hätten herausgefunden, dass das Licht der Explosion erheblich von der Ausdehnung des Weltalls gestreckt worden sei, sagte Nial Tanvir, der Chef des Teams, das die Beobachtungen gemacht hatte.
Blick zurück in die Vergangenheit
Da sich das Licht mit einer endlichen Geschwindigkeit bewege, sei ein Blick in die Tiefen des Universums stets auch ein Blick zurück in die Vergangenheit.

"Wir können sicher sein, dass künftig noch abgelegenere Explosionen entdeckt werden, die ein Fenster zum Studium der ersten Sterne und dem Ende des Dunklen Zeitalters des Universums öffnen", sagte Tanvir weiter.

Als Dunkles Zeitalter bezeichnen Kosmologen die Ära vor dem Aufleuchten der ersten Sterne im jungen Universum.
Kurze intensive Blitze
Gammastrahlenblitze wie der beobachtete seien starke Explosionen, die von wenigen Sekunden bis zu einigen Minuten andauern können. Sie setzen laut ESO in dieser kurzen Zeit eine enorme Energie frei, so dass sie als energiereichste Erscheinungen im All eingestuft werden.

Deshalb würden sie mit der Explosion von Sternen in Verbindung gebracht, die dann zu Schwarzen Löchern kollabieren. Das zuvor fernste bekannte Objekt im Weltall - ebenfalls ein explodierter Stern - ist den Angaben nach 200 Millionen Lichtjahre näher als das nun entdeckte.

[science.ORF.at/dpa, 28.4.09]
->   NASA: New Gamma-Ray Burst Smashes Cosmic Distance Record
->   ESO: The Most Distant Object Yet Discovered in the Universe
 
 
 
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01.01.2010