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Antarktis: Eisberge brechen ab  
  Forscher haben an der antarktischen Halbinsel den Zusammenbruch einer 50 Kilometer langen Eisbrücke beobachet. Danach sei die nördliche Eisfront des Wilkins-Schelfeises instabil geworden.  
Erste Eisberge seien vor rund einer Woche herausgebrochen, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Dienstag in Köln mit. Die Brücke hatte das Schelfeis mit dem Packeis verbunden. Wissenschaftler rechnen damit, dass in den nächsten Tagen und Wochen weitere 3.370 Quadratkilometer wegbrechen könnten.
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Schelfeise sind schwimmende Eismassen, die die Antarktis umgeben. Forscher vermuten, dass der Zerfall von Schelfeisgebieten mit der Klimaerwärmung zusammenhängt.
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Bereits vorher Verluste
Die Veränderungen beobachteten die Wissenschaftler mit dem vom DLR betriebenen Erdbeobachtungssatelliten TerraSAR-X. Möglicherweise werde das Schelfeis abdriften.

In den vergangenen 30 Jahren sind sieben Schelfeise fast verschwunden oder vollständig zerbrochen. Dadurch seien rund 25.000 Quadratkilometer Eisfläche verloren gegangen. Das Wilkins-Schelfeis hat nach Angaben der Forscher im vergangenen Jahr 1.800 Quadratkilometer und damit 14 Prozent seiner Fläche verloren. In der gesamten Region wurde in den letzten 50 Jahren ein überdurchschnittlicher Temperaturanstieg von 2,5 Grad gemessen.

Rund 90 Prozent des antarktischen Inlandeises fließt über Eisströme und Gletscher in Schelfeise. Nach Ansicht von Wissenschaftlern stützen Schelfeise diese Eisströme und Gletscher. Mit dem Verlust der schwimmenden Eismassen werde mehr Eis in den Ozean fließen.

[science.ORF.at/dpa, 29.4.09]
->   DLR: Nördliche Eisfront des Wilkins-Schelfeises wird instabil
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Schelfeis
 
 
 
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01.01.2010