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"Geisternetze" töten Vögel und Schildkröten  
  In Stürmen verlorene oder gekappte Fanggeräte richten als "Geisternetze" in den Weltmeeren immer mehr Schaden an, zeigt eine Untersuchung der UN-Organisationen FAO und UNEP.  
Solche im Wasser treibende oder auf den Grund sinkende Fischereiausrüstung macht mit 640.000 Tonnen ein Zehntel des gesamten Mülls in den Weltmeeren aus, heißt es in einem entsprechenden Bericht.
Tödliche Fallen
Das Problem verschärfe sich mit der immer intensiveren weltweiten Fischerei. Auch robustes synthetisches Material bei den modernen "Geisternetzen" trage zur Verschärfung bei, warnt der Bericht, der heute in Rom und Nairobi veröffentlicht wird.

Die Fischereiausrüstung wird meist nicht absichtlich gekappt, sondern geht in Stürmen und Strömungen verloren oder verheddert sich mit auf dem Meeresboden bereits installierten Fischfallen. Die Netze werden so eine tödliche Falle für Fische und Schildkröten, aber auch für Seevögel und andere Meerestiere. Zudem schädigen sie dem Bericht zufolge auch die Ökosysteme am Meeresboden und können Schiffsunfälle verursachen.
Lösungsvorschläge
Der UN-Bericht macht eine Reihe von Lösungsvorschlägen. Finanzielle Anreize könnten die Fischer dazu bringen, verlorenes Gerät zu melden oder alte und beschädigte Netze abzuliefern. Mit neuen Technologien wie dem GPS-Ortungssystem wäre es möglich, die Stellen zu markieren, an denen Netze abhanden gekommen sind, damit diese dann beseitigt werden könnten.

In einigen Ländern seien bereits Fangausrüstungen mit biologisch abbaubaren Komponenten im Einsatz: Sind diese Fallen zu lange im Wasser, dann löst sich eine "Notluke" auf, so dass keine Gefahr für Tiere mehr besteht. Um Haie fernzuhalten, genüge es, Magnete an den Fischernetzen anzubringen.

[science.ORF.at/dpa, 6.5.09]
->   Ghost nets hurting marine environment - UNEP
 
 
 
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01.01.2010