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Forschung: Experten empfehlen Änderungen  
  Radikale Veränderungen und nicht kleine Anpassungen des Systems empfehlen die Experten der Evaluierung der österreichischen Forschungsförderung, um Österreich bei seinen Innovationsleistungen zu stärken.  
Das steht in dem heute in Wien präsentierten Endbericht. Dieser radikale Wechsel solle entlang von sechs Leitlinien erfolgen. Der Bericht wurde im Auftrag des Infrastruktur- und Wirtschaftsministeriums unter Federführung des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) erstellt.
Notwendige "Frontrunner-Strategie"
Statt einer isolierten braucht es für den Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Karl Aiginger, eine umfassende Innovationspolitik, die auch bildungspolitische Aspekte berücksichtigt. Statt einer Imitationsstrategie, wo wir nur der gute Zweite sind, wäre eine "Frontrunnerstrategie" notwendig, bei der Österreich in einigen Bereichen absolute Spitze erreich. Statt fragmentierten Interventionen müsse man koordiniert und konsistent eingreifen.

Weiters sollte die Vielzahl eng definierter Förderprogramme ersetzt werden durch eine flexible, dynamische Politik, die Aufgaben und Prioritäten breiter definiert, heißt es in einer Zusammenfassung des Endberichts. Eine Vision bzw. Strategie solle hier nur wichtige Technologie- und Forschungsfelder als prioritäre Handlungsfelder vorgeben, Cluster und Exzellenzzentren sollten aber von unten nach oben wachsen ("bottom up").

Zudem muss es für die Autoren eine präzisere Aufgabenteilung der Ministerien und anderer Systemgestalter geben, die Ministerien sollten ihre Strategien künftig von der Gesamtstrategie ableiten. Eine hochrangige Steuerungsgruppe auf Regierungsebene sollte die Ministerien koordinieren und ein Rat für Wissenschaft, Forschung und Innovation die Außenkontrolle übernehmen, lauten Empfehlungen.
Strategiewechsel und steuerliche Förderung
Weiters müsse es künftig ein modernes Management öffentlicher Eingriffe geben: Die Ministerien sollten z. B. interne Kompetenzzentren zur Umsetzung ihrer Ziele einrichten, die Agenturen sollten ihre Instrumente frei wählen können und werden über vorher definierte Outputkriterien gesteuert, nicht über Mikroeingriffe.

Im Bericht werden rund 50 Empfehlungen abgegeben, die nicht nur den Strategiewechsel ermöglichen, sondern auch größere und kleinere Verbesserungen des Wissenschafts-, Technologie- und Innovationssystems bewirken würden.

Eine "Frontrunner-Strategie" sollte Unternehmen bei ihren Forschungs- und Innovationsleistungen unterstützen. Notwendig wäre dafür aber auch eine breitere Forschungsbasis. Um Innovationsvorhaben auszuweiten und zu intensivieren wird etwa konkret die Einführung eines einzigen steuerlichen Förderinstruments vorgeschlagen: eine erweiterte Forschungsprämie von zwölf Prozent.

[science.ORF.at/APA, 15.5.09]
->   Endbericht der System-Evaluierung
->   Wifo
 
 
 
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01.01.2010