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Fledermäuse erkennen einander an der Stimme  
  Ähnlich wie Menschen in ihrer Stimme unterscheiden sich Fledermäuse durch ihre Ultraschalllaute. Laut einer Studie erkennen sie sogar Artgenossen anhand ihrer individuellen Signale.  
Das gelang den Tieren bereits nach einem Training von zwei bis drei Wochen.
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Die Studie "The Voice of Bats: How Greater Mouse-eared Bats Recognize Individuals Based on Their Echolocation Calls" von Y. Yovel et al ist in "PLoS Computational Biology" (DOI: 10.1371/journal.pcbi.1000400) erschienen.
->   Zur Studie
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Perfekte Orientierung
Mit Hilfe ihrer Echolotrufe können sich Fledermäuse auch im Dunkeln perfekt orientieren. Die Schallsignale werden von Hindernissen reflektiert. So machen sich die Tiere ein Bild ihrer Umgebung. Schon länger weiß man, dass die für uns unhörbaren Rufe individuelle Unterschiede besitzen.

Für ihre aktuelle Studie haben die Forscher rund um Yossi Yovel von der Universität Tübingen die Echolotsignale des Großen Mausohrs (Myotis myotis), einer in Europa heimischen Fledermausart, untersucht.
Erfolgreiche Unterscheidung
Sie machten zunächst Tonaufnahmen von fünf männlichen Tieren in einem schallgedämpften Raum. Danach sollten die Tiere lernen, jeweils zwei ihrer Artgenossen zu unterscheiden, indem sie ihnen die Aufzeichnung vorspielten. Zur Belohnung erhielten sie einen Mehlwurm.

Waren sie mehrmals erfolgreich, folgte ein weiterer Test, bei dem sie bekannte von fremden Fledermäusen unterscheiden sollten. Auch das gelang häufig, insgesamt mit einer mehr als 75-prozentigen Sicherheit. Zusätzlich simulierte ein Computermodell, wie die Tiere die Signale anhand des individuellen Musters erkennen.

Laut den Forschern spielt die Fähigkeit vermutlich eine wichtige Rolle im Sozialverhalten der nachtaktiven Fledermäuse.

[science.ORF.at, 8.6.09]
->   Biosonar Lab (Universität Tübingen)
 
 
 
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01.01.2010