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Studie: Radfahrer leben gefährlich  
  Autoinsassen machen nur die Hälfte aller Verkehrstoten weltweit aus. Fast genauso viele Menschen sterben als Fußgänger, Radfahrer, Motorrad- oder Mopedfahrer, wie eine globale Untersuchung zeigt.  
Der Global Status Report hat die Unfalldaten von 178 Ländern ausgewertet und wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgestellt.
1,2 Mio. Tote jährlich
"Zusammenstöße im Straßenverkehr gehören zu den häufigsten Todesursachen, besonders unter jüngeren Menschen im Alter zwischen 5 und 44 Jahren", warnte Michael Bloomberg, dessen Stiftung Bloomberg Philantrophies die Studie finanziert hatte. Derzeit sterben jedes Jahr 1,27 Millionen Menschen weltweit bei Unfällen auf der Straße. Weitere 20 bis 50 Millionen Verkehrsteilnehmer werden bei Unfällen teils schwer verletzt.
Keine "Blechhülle"
Die WHO-Experten fürchten, dass sich die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 auf 2,4 Millionen fast verdoppeln könnte, wenn Entwicklungs-und Schwellenländer nicht bald drastische Maßnahmen zum Schutz jener Verkehrsteilnehmer einführen, die "nicht von Blech umhüllt" sind. Besonders gefährdet sind Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer im östlichen Mittelmeerraum sowie in afrikanischen Ländern. Den geringsten Anteil an Verkehrstoten hat diese Gruppe in europäischen Ländern wie den Niederlanden und Schweden.
Helmpflicht für Zweiradfahrer
Der Global Status Report, die erste Bestandsaufnahme dieser Art, stellte weiter fest, dass 90 Prozent aller Länder Helmpflicht für Zweiradfahrer vorschreiben. Doch nur 40 Prozent dehnten dies auch auf Beifahrer aus und machten Qualitätsvorschriften zu Helmen. Lediglich 57 Prozent der Länder haben eine Gurtpflicht für alle Insassen in einem Auto.

Außer einer Verschärfung dieser Vorschriften schlägt die WHO besonders den ärmeren Ländern vor, mehr Fahrradwege anzulegen und sichere Straßenüberquerungen für Fußgänger und Fahrradfahrer zu schaffen.

[science.ORF.at/dpa, 15.6.09]
->   WHO
 
 
 
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01.01.2010