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ESA holt NASA an Bord  
  Nach jahrelangen Finanzierungsproblemen holt die europäische Raumfahrtbehörde ESA für ihre Robotermission zum Mars jetzt die US-Schwesterorganisation NASA an Bord.  
"Wir sind nahe an einer Einigung mit der NASA", sagte der Chef der europäischen Raumfahrtbehörde ESA, Jean-Jacques Dordain, am Dienstag bei der Pariser Luft- und Raumfahrtmesse Le Bourget.

Bis Monatsende würden beide Seiten voraussichtlich Absichtserklärungen für die 2016 geplante Mission "ExoMars" austauschen. Während die ESA das Landemodul, den Marsroboter und Bohrgeräte für Bodenproben stelle, werde die NASA für den Transport ins Weltall und das Orbitalmodul verantwortlich sein.
ESA kann Kosten nicht mehr allein tragen
ExoMars ist eines der wichtigsten Projekte des ESA-Programm "Aurora" zur Erforschung des Sonnensystems. Die seit 2005 geplante Mission war zunächst in relativ kleinem Maßstab geplant und sollte nicht mehr als 650 Millionen Euro kosten.

Im Laufe der Entwicklung verdoppelten sich die Kosten jedoch, weil der Umfang des Programms deutlich vergrößert wurde. Die ESA-Mitgliedstaaten waren daher nicht mehr bereit, die Kosten alleine zu tragen. Die Finanzierungsprobleme führten zu einer Verschiebung des Fluges, der ursprünglich schon 2011 stattfinden sollte.
Erkundung des roten Planeten
Dordain zufolge wird die NASA jetzt einen bedeutenden Beitrag leisten. Europa könne durch die Mission seine Leistungsfähigkeit bei den wichtigsten Technologien im Raumfahrtbereich zeigen, sagte der ESA-Chef. Dabei gehe es insbesondere um die Landung auf dem Roten Planeten, die Fortbewegung auf der Marsoberfläche und Bohrungen nach Bodenproben, sagte Dordain.

Die USA haben schon mehrere Roboter auf den Mars geschickt, darunter im Jahr 2003 die Forschungsroboter "Spirit" und "Opportunity", die dort nach Wasser suchen. Ihre ursprünglich nur auf drei Monate ausgelegte Mission dauert bis heute an. Die Robotermissionen sollen auch den Weg für einen bemannten Flug zum Roten Planeten ebnen, der ab 2040 ins Auge gefasst wird.

[science.ORF.at/APA/AFP, 16.6.09]
->   ExoMars (ESA)
 
 
 
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01.01.2010