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Hungrige Affen sind gute Schauspieler  
  Affen halten ihre Kenntnisse über Futterstellen geheim, wenn ihr Boss in der Nähe sitzt. Die Täuschung von Konkurrenten hängt allerdings davon ab, wie streng die Hierarchie in der Gruppe ist.  
Das berichtet ein Team um Federica Amici von der Universität Liverpool in den britischen "Proceedings of the Royal Society B" (online). Sie und ihre Kollegen haben in ihrer Studie drei verschiedene Spezies untersucht - Geoffroy-Klammeraffen, Hauben-Kapuzineraffen und Javaneraffen.
Der Futter-Versuch
In einem der Versuche lag das Futter sichtbar in einer klaren Box, und das Versuchstier musste zunächst lernen, diese zu öffnen. Anschließend beobachteten die Forscher, wie sich die Tiere verhielten, wenn das dominante Tier im Raum war, das normalerweise Futter zuerst beanspruchen würde.

Alle Tiere veränderten unter den Augen des "Vorgesetzten" ihr Verhalten deutlich: sie hielten sich vom Futter fern und versuchten erst, es sich zu holen, wenn der starke Konkurrent weit entfernt war.

Die Klammeraffen waren dabei sehr effizient und konnten oft das Futter für sich behalten, die Kapuzineraffen dagegen verloren häufiger ihr Futter an den dominanten Artgenossen. Sie schienen sich nicht so lange zurückhalten zu können und verrieten das Futter oft, wenn der Chef noch zu nahe war. Die Javaneraffen dagegen trauten sich in der Nähe ihres dominanten Artgenossen nur selten an das verborgene Futter und konnten so ihren Wissensvorsprung gar nicht nutzen.
Lockere Hierarchie fördert Täuschungen
Dieses Verhalten entspricht der Gruppenstruktur der Arten, berichten die Biologen: während die Hierarchie der Javaneraffen sehr streng ist und Fehlverhalten sofort bestraft wird, ist die Gesellschaft der Klammer- und Kapuzineraffen viel lockerer: Ein Tier kann sich daher durchaus Täuschungsversuche erlauben.

Täuschungen sind bei sozialen Arten im Tierreich recht häufig. Erst kürzlich hatten Wissenschafter nachgewiesen, dass Kapuzineraffen häufig "falschen Alarm" vor nicht existierenden Feinden geben und sich dann an dem verlassenen Futter gütlich tun.

[science.ORF.at/dpa, 17.6.09]
->   Proceedings of the Royal Society B
->   The University of Liverpool
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01.01.2010