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Obama: Besonders beliebt bei Kleinspendern  
  Dass Barack Obama bei seiner Wahl zum US-Präsidenten vor allem bei Frauen, Jüngeren und Schwarzen überdurchschnittlich gut abgeschnitten hat, ist hinlänglich bekannt. Diese Tendenzen zeigen sich auch bei der Verteilung der Spendengelder, die er vor der Wahl gesammelt hat. Bei den Kleinspendern sind sie besonders ausgeprägt.  
Das zeigt eine Studie des amerikanischen Center for the Study of Elections and Democracy (CSED), die am Dienstag vorgestellt wurde.
Doppelt soviel Geld lukriert
Insgesamt gelang es dem Demokratischen Kandidaten und nunmehrigen Präsidenten, während des Wahlkampfs rund 700 Millionen US-Dollar an Spendengeldern zu lukrieren, sein republikanischer Herausforderer John McCain schaffte 316 Millionen Dollar. Die Spenden stammten bei Obama von 3,7 Millionen Einzelpersonen, bei McCain waren es 827.000.

Während die Kleinspender - das sind Personen, die weniger als 200 Dollar zur Verfügung stellten - bei Obama etwa ein Viertel zu seinem Gesamtbetrag beitrugen (178 Mio. Dollar), waren es bei McCain bloß sieben Prozent (35 Mio. Dollar).
Bei den Kleinspendern am erfolgreichsten
Der spätere US-Präsident war aber nicht nur in der niedrigsten Einkommensgruppe erfolgreich. Auch in der Kategorie der Personen, die zwischen 200 und 500 Dollar spendeten, sammelte er viermal soviel ein wie sein Konkurrent.

Und auch bei den Personen, die knapp unter der gesetzlichen Grenze von 4.600 Dollar gaben, behielt Obama - knapp, aber doch - die Nase vorne.
Frauen für Obama
Neben den Spendenkategorien haben die Forscher des CSED auch eine Reihe von soziodemografischen Variablen untersucht. So waren 56 Prozent aller Kleinspender bei Obama Frauen, bei McCain waren es zu 61 Prozent Männer.

Je höher die Summen, desto männlicher werden ihre Spender, und zwar bei beiden Kandidaten: Bei McCain waren 70 Prozent aller, die mehr als 200 Dollar gaben, Männer. Bei Obama waren es genauso viele Männer wie Frauen, die zwischen 200 und 2.500 Dollar spendeten, in der höchsten Kategorie betrug der Männeranteil aber auch bei ihm 60 Prozent.
Weniger weiß, jünger und gebildeter
Auch bei der ethnischen und sozialen Zugehörigkeit zeigten sich starke Unterschiede. 27 Prozent von Obamas Kleinspendern waren nicht weißer Hautfarbe, bei McCain waren es nur sieben Prozent.

Die Spender des heutigen Präsidenten waren generell zwar weniger wohlhabend, aber dafür gebildeter als jene von McCain.

Außerdem waren die Unterstützer des unterlegenen Kandidaten deutlich älter: Über die Hälfte seiner Kleinspender waren über 65 Jahre alt, bei Obama waren dies nur 16 Prozent. Bei den Unter-30-Jährigen blieb der nunmehrige Präsident dreimal erfolgreicher als sein Herausforderer.
Online- und Mehrfachspenden
Und schließlich spielte die Art, wie die Spenden gegeben wurden, eine wichtige Rolle. Zwei Drittel der Kleinspender von Obama überwiesen ihr Geld online, bei McCain war es nur ein Drittel.

Obamas Anhänger spendeten auch eher mehrmals - was nicht zuletzt daran liegt, dass die entsprechenden Nachfragen im Internet leichter sind.

[science.ORF.at, 24.6.09]
->   Center for the Study of Elections and Democracy (CSED)
 
 
 
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01.01.2010