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Weg frei zur Sichtung extragalaktischer Planeten  
  Neue Erkenntnisse machen den Weg frei für die Entdeckung von Planeten außerhalb unserer eigenen Galaxie. Forscher haben gezeigt, dass sich bereits heute extragalaktische Planeten identifizieren lassen.  
Laut dem Team rund um den Schweizer Astrophysiker Philippe Jetzer von der Universität Zürich gibt es dafür schon heute technische Möglichkeiten.
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Die Studie "Pixel-lensing as a way to detect extrasolar planets in M31" von G. Ingrosso et al. ist in "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" (DOI: 0906/0906.1050v1) erschienen.
->   Zur Studie
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Linseneffekt macht Sterne heller
Bisher wurde angenommen, dass die heutigen technischen Mittel nicht ausreichen, um Planeten außerhalb der Milchstraße zu identifizieren. Jetzer und seine Forscherkollegen wiesen nun aber nach, dass durch die Beobachtung von Pixel-Linseneffekten theoretisch schon heute Planeten zumindest der benachbarten Andromeda-Galaxie entdeckt werden könnten. Damit sei die Bahn frei für die Entdeckung extragalaktischer Planeten.

An der Basis der neuen Erkenntnis steht laut den Forschern der Gravitationsmikrolinseneffekt. Dieser besagt, dass die Helligkeit eines Sterns durch die Gravitationskräfte eines vor ihm durchziehenden Objekts kurzzeitig vergrößert wird - der Stern erscheint für kurze Zeit heller. Dank dieses Phänomens seien in unserer eigenen Galaxie bereits acht extrasolare Planeten, jeweils Tausende von Lichtjahren entfernt, identifiziert worden.
Mögliche Sichtung von Andromeda-Planet
Unklar sei jedoch gewesen, ob mit dieser Methode auch Objekte in Millionen Lichtjahren Entfernung identifiziert werden könnten. Selbst mit großen Teleskopen seien Sterne in der zwei Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie Andromeda nicht einzeln erkennbar. Denn jeder Pixel auf den Bildsensoren entspreche dem Licht von Tausenden Sternen.

Die Schwierigkeit bestehe darin, innerhalb dieser Sternhaufen die Helligkeitsschwankungen eines einzelnen Sterns nachzuweisen. Doch genau dies sei den Forschern gelungen: Sie hätten nachgewiesen, dass mit den derzeit zur Verfügung stehenden Mitteln Gravitationsmikrolinseneffekte tatsächlich beobachtbar seien.

Möglicherweise sei der erste Andromeda-Planet gar schon gesichtet worden. Dasselbe Forscherteam hat bereits 2004 eine Beobachtung beschrieben, bei der es sich um einen Stern in Andromeda von der sechsfachen Größe des Jupiters handeln könnte.

[science.ORF.at/APA/AP, 26.6.09]
->   Institut für theoretische Physik (Universität Zürich)
 
 
 
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01.01.2010