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Neuer Krallenaffe aus Amazonien  
  Forscher haben im Amazonasgebiet von Brasilien einen bisher unbekannten Krallenaffen entdeckt. Das Äffchen ist 213 Gramm leicht und wurde von seinen Entdeckern Saguinus fuscicollis mura getauft.  
Das Tier messe aufrecht 22,5 Zentimeter und habe einen etwa 30 Zentimeter langen Schwanz, teilte die Wildlife Conservation Society (WCS) in New York mit. Offiziell wurde die neue Unterart im "International Journal of Primatology" (online vorab) vorgestellt.
Aus dem Land der Mura-Indianer
Die WCS-Forscher um Fabio Röhe beschreiben den kleinen Neuling als Verwandten des Sattelrücken-Tamarins, eines Krallenaffen mit auffälliger Markierung auf dem Rücken.

Das bei einer Expedition im Jahr 2007 in Brasiliens Bundesland Amazonas aufgestöberte Äffchen hat der Schilderung nach ein überwiegend graues und dunkelbraunes Fell mit einer markanten "Sattelzeichnung" auf dem Rücken. Seine Entdecker gaben ihm den Beinamen "mura", weil er seinen Lebensraum mit den Mura-Indianern im Delta der Flüsse Purus und Madeira teilt.
Sorge wegen Straßenbaus
Sorgen um das Überleben des Tamarins machen sich die Forscher wegen mehrerer geplanter Großprojekte im Nordwesten Brasiliens. Dazu zählt eine neue Schnellstraße durch die Amazonasregion, die bereits gebaut ist und nur noch asphaltiert werden muss.

Tier-, Umwelt- und Klimaschützer fürchten, dass das Abholzen des Dschungels durch diese Straße in den kommenden zwei Jahrzehnten noch erheblich beschleunigt wird. Allerdings stimmt das Äffchen den federführenden Autoren Röhe auch optimistisch: Es "beweist, dass auch heute noch größere Funde von bisher verborgen gebliebenen Arten möglich sind".

[science.ORF.at/dpa, 10.7.09]
->   Wildlife Conservation Society
 
 
 
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01.01.2010