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"Endeavour" im All - möglicherweise beschädigt  
  Die US-Raumfähre "Endeavour" mit sieben Astronauten an Bord ist am Mittwoch im sechsten Anlauf gestartet, dabei aber möglicherweise beschädigt worden. Der Shuttle hob um 18.03 Ortszeit in Cape Canaveral ab.  
Möglicherweise hat ein Stück Eis oder abgebrochener Isolierschaum die Raumfähre getroffen und beschädigt. Aufnahmen vom Start hätten mehrere abfallende Teile vom Außentank gezeigt, sagte Bill Gerstenmaier von der NASA laut der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Ein Problem sehe die NASA aber bislang nicht, betonte er.
Spektakulärer Start
 
Bild: NASA

Abfallendes Isoliermaterial hatte 2003 das Unglück der Raumfähre "Columbia" verursacht. Alle sieben Astronauten an Bord kamen ums Leben, als die Raumfähre beim Eintritt in die Erdatmosphäre verunglückte. Die "Columbia" war ohne Wissen der Crew und der Bodenzentrale beim Start beschädigt worden.

Der Start der "Endeavour" in der beginnenden Dämmerung war besonders spektakulär: Viele Menschen verfolgten den Feuerschweif, während der Orbiter von Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus in den Abendhimmel stieg.
Veranda im Weltall
Ziel der 16-tägigen "Endeavour"-Mission ist die Internationale Raumstation ISS, wo der Space Shuttle am Freitag eintreffen soll. Die Heimreise zur Erde soll der Orbiter am 28. Juli antreten und zwei Tage später landen.

Hauptaufgabe der Mission ist, eine gut vier Tonnen schwere Logistikplattform an der Außenwand des japanischen Raumlabors Kibo anzubringen. "Eine Veranda im Weltall", nennt die US-Raumfahrtbehörde NASA die Plattform.

Darauf sollen beispielsweise eine Röntgenkamera sowie Instrumente zur Untersuchung von kosmischem Staub installiert werden. Insgesamt sind für die Astronauten fünf Außeneinsätze geplant.
Start fünf Mal abgebrochen
Ursprünglich hätte die "Endeavour" schon vor einem Monat starten sollen. Doch der Start hatte fünf Mal wegen technischen Problemen oder schlechtem Wetter abgebrochen werden müssen.

In den vergangenen Tagen mussten drei Start-Anläufe wegen Gewittern abgeblasen werden. Zweimal wurde der Start nur wenige Stunden vor dem Termin verschoben, nachdem sich dunkle Gewitterwolken bis auf wenige Kilometer der Startrampe genähert hatten.

Zuvor hatte ein Leck im Tank des Shuttle der NASA zwei Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wäre auch der sechste Startversuch abgeblasen worden, hätte eine längere Verschiebung ins Auge gefasst werden müssen, weil demnächst auch ein russischer Raumtransporter zur ISS starten soll.

[science.ORF.at/dpa, 16.7.09]
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01.01.2010