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Elefanten: Dezimierte Herden nehmen Fremde auf  
  Elefanten leben in Familienverbänden. Wenn die Herde zu klein wird - etwa weil Menschen zu viele ihrer Mitglieder getötet haben -, werden laut einer in Kenia durgeführten Studie auch nicht-verwandte Tiere aufgenommen.  
Damit kann die gewünschte Sozialstruktur wieder hergestellt werden, berichtet eine Gruppe um den Biologen George Wittemyer von der Colorado State University in den "Proceedings of the Royal Society B" (Abstract der Online-Studie).

Die Forscher haben im kenianischen Samburu-Nationalpark rund 400 Elefanten untersucht, die ursprünglich zu einer größeren Population gehörten. Drei Viertel von ihnen wurden in den 1970er Jahren von Elfenbeinjägern umgebracht, auch heute sind sie immer wieder in Gefahr.
Kritische Masse
DNA-Analysen aus dem Kot der Tiere zeigten, dass nicht alle Exemplare innerhalb eines Clans miteinander verwandt waren - was üblicherweise der Fall ist. Für Wittemeyer ist das ein Hinweis darauf, dass die dezimierten Verbände auch fremde Artgenossen aufnehmen, um ihre kritische Masse für Schutz und Futtersuche nicht zu unterschreiten.

"Illegales Töten von Elefanten höhlt zwar die genetische Basis ihrer Sozialstruktur aus, destabilisiert sie aber nicht notwendigerweise", meint Wittemeyer.

[science.ORF.at, 16.7.09]
->   George Wittemyer
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01.01.2010