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Mondlandung: Verschwörungstheorien widerlegen  
  Zum 40-jährigen Jahrestag der Mondlandung haben auch wieder Verschwörungstheorien Konjunktur. Die TV-Übertragung der "Apollo 11"-Mission wurde in einem Filmstudio abgedreht, behaupten Skeptiker. Doch ihre Argumente lassen sich leicht widerlegen.  
Verweis auf Ungereimtheiten
Die Suada der Skeptiker beginnt für gewöhnlich mit folgender Behauptung: Die Amerikaner hätten in den 1960er Jahren gar nicht über die Technik für eine Mondlandung verfügen können. Die Landung hätten sie vorgetäuscht, um sich als Sieger über die Sowjetunion im Wettlauf zum Mond zu feiern.



Um ihre These von der nachgestellten Mondlandung im Studio zu untermauern (siehe Video), verweisen Verschwörungstheoretiker auf angebliche Ungereimtheiten. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Fotos der Apollo-Astronauten von der Mondoberfläche.

So seien auf diesen Bildern am Mondhimmel keine Sterne zu erkennen. Auch der Schattenwurf von Objekten sei verräterisch: Obwohl die Sonne doch die einzige Lichtquelle auf dem Mond sei, verliefen die Schatten auf den Fotos nicht parallel und seien zudem von unterschiedlicher Länge.
Keine Sterne am Himmel
 
Bild: NASA

Aus Sicht des Mond-Experten Wilfried Tost vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind solche vermeintlichen Argumente leicht zu widerlegen. Wegen der notwendigerweise kurzen Belichtungszeit der Fotos könnten auf ihnen überhaupt keine Sterne am Mondhimmel zu sehen sein, betont der Wissenschaftler vom Berliner DLR-Institut für Planetenforschung.

Die fotografische Abbildung von Sternen erfordere Belichtungszeiten von mehreren Sekunden - was im Falle der Astronauten-Bilder zu einer "totalen Überbelichtung" geführt hätte. "Das kann jeder Hobbyfotograf überprüfen."
Nicht-paralleler Schattenwurf
Auch die unterschiedlichen Schatten seien einfach zu erklären. "Bei dem unebenen oder abschüssigen Gelände dort läuft der Schatten bei seitlich einfallendem Licht in eine andere Richtung", sagt der Leiter der Mond-Gruppe an der Berliner Wilhelm-Foerster-Sternwarte. "Parallele Schattenverläufe erkennt man nur, wenn sich die Lichtquelle genau vor oder hinter dem Betrachter befindet."

Für verfehlt hält Tost auch Einwände, die gute Qualität der von dem US-Raumfahrern aufgenommenen Fotos ließen auf Fälschungen schließen. "Die Astronauten haben das Fotografieren mit diesen Kameras jahrelang geübt", unterstreicht der Experte. Außerdem gebe es unter den insgesamt rund 20.000 Fotos von den sechs bemannten Mondlandungen bezüglich Schärfe und Motivwahl auch "beliebig viele schlechte Aufnahmen". Nur seien diese eben nicht veröffentlicht worden.
"Wehende" Flagge
 
Bild: NASA

Ebenfalls nicht stichhaltig ist aus Sicht des Wissenschaftlers die Geschichte vom vermeintlichen "Wehen" der US-Flagge, die Astronauten auf dem atmosphäre- und damit windlosen Mond aufgestellt hatten. Entsprechende Filmaufnahmen zeigten laut Tost "keine wehende, sondern ein wackelnde Fahne". Beim Berühren der Fahnenstange durch den Astronauten sei diese im Vakuum lediglich für rund zehn Sekunden ins Schwingen gekommen, "und dann war's auch vorbei".

Als Indizien für eine groß angelegte Fälschung taugen solche und weitere Thesen um einzelne Astronauten-Bilder also nicht. Hinzu kommt, dass Astronomen weltweit die Mondlandungen genau verfolgt und dabei live die Signale der Apollo-Missionen empfangen haben - natürlich auch die Sowjets. "Und die Russen haben an die Mondlandung der USA geglaubt", sagt Tost. "Dabei hätten sie wirklich allen Grund gehabt, eine Schummelei aufzudecken."

[science.ORF.at/AFP, 17.7.09]
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Literaturtipp
Das deutsche Wissenschaftsmagazin "scinexx" hat den Verschwörungstheorien zur Mondlandung ein umfangreiches Dossier gewidmet. Skeptische Argumente und ihre Widerlegungen kann man in diesem Beitrag nachlesen.
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->   Apollo 11 - Wikipedia
->   Apollo 40th Anniversary - NASA
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Mondlandung: Erste Sätze einmal anders
->   Apollo-Jubiläum: Klassisches und Abseitiges
 
 
 
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01.01.2010