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Neues aus der Welt der Wissenschaft |
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Würdigung des Philosophen Leszek Kolakowski |
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| | | Nach dem Tod des polnischen Philosophen Leszek Kolakowski am vergangenen Freitag ist nun eine Reihe von Würdigungen des Marxismus-Kenners und -Kritikers erschienen. |
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Sein Hauptwerk "Die Hauptströmungen des Marxismus. Entstehung, Entwicklung, Zerfall" hatte eine umfassende Darstellung der Strömungen des Marxismus sowie seiner sozial- und geistesgeschichtlichen Vorläufer und Wegbereiter gegeben.
Darin bezeichnete Kolakowski den Marxismus als "die größte Fantasie unseres Jahrhunderts", die zur Farce geworden sei, weil sie versucht habe, den Menschen in seiner Unzulänglichkeit zu vergöttern.
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Kolakowski wurde 1927 im polnischen Radom geboren und lehrte zunächst 1953 bis 1968 an der Universität Warschau. Nach seinem Ausschluss aus der polnischen KP wegen seines Eintretens für oppositionelle Studenten ging er 1968 ins Ausland. Er lehrte unter anderem an den Universitäten Oxford, Yale und Berkeley. |
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"Warschauer Sokrates" |
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Die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) nennt den Philosophen den "Warschauer Sokrates", dessen Denken "in redlicher, nachvollziehbarer und undogmatischer Weise die großen Fragen der Existenz anpackte". "Die Welt" erinnert an Kolakowskis Hauptlosung einer künftigen Sozialistischen Internationale - geliefert von einem Warschauer Straßenbahnschaffner: "Bitte Vorwärts Zurücktreten!"
Die "Frankfurter Rundschau" erinnert daran, wie Jürgen Habermas 1970 vorschlug, in Frankfurt den philosophischen Lehrstuhl von Theodor Adorno zu übernehmen und dann von der dortigen Fachschaft als "ungeeignet" abgelehnt wurde. Der "Tagespiegel" nennt Kolakowski einen "großen Humanisten", die "spitze Nadel der Ironie war ihm lieber als das priesterliche Halsband des Katechismus", wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt.
[science.ORF.at/dpa, 20.7.09]
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01.01.2010 |
