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Lebende Tiefseeaustern im Mittelmeer entdeckt  
  Deutsche Forscher haben in mehreren hundert Meter Tiefe im Mittelmeer Tiefeseeaustern entdeckt. Sie hatten dort als ausgestorben gegolten, lebende Exemplare wurden bisher nur vor den Azoren gefunden.  
"Das war schon eine große Überraschung," sagt Expeditionsleiter Dierk Hebbeln vom Bremer "Marum" in einer Aussendung. "Dass wir fossile Austern, also Schalen längst gestorbener Tiere finden, hatten wir erwartet. Als wir aber auf den Videomonitoren plötzlich lebende Exemplare sahen, waren wir im ersten Moment richtig perplex."
Bis zu 30 Zentimeter groß
 
Bild: Marum, Universitaet Bremen

Tiefseeaustern sind eine sehr spezielle Gattung: Sie leben in Wassertiefen von 300 bis 700 Metern, werden bis zu 500 Jahre alt und dabei bis 30 Zentimeter groß. Dass die Tiere auch heute noch im Mittelmeer leben, damit hatten die Wissenschaftler nicht gerechnet.
Umweltarchive
Eigentlich war das Expeditionsteam im westlichen Mittelmeer unterwegs, um die dort in größeren Tiefen lebenden Kaltwasserkorallen zu erforschen. Die artenreichen aber fragilen Ökosysteme kommen in Europa vom Nordkap bis nach Gibraltar und ins Mittelmeer hinein vor und werden im Rahmen des internationalen Projekts HERMIONE (Hotspot Ecosystem Research and Man's Impact on European Seas) untersucht.

Die Wissenschaftler nutzen die an Bord der "Poseidon" gesammelten Austernschalen und Korallenskelette als Umweltarchive. Mit Hilfe biologischer und geologischer Methoden ermitteln sie, unter welchen Bedingungen die Tiere in der Tiefe des Mittelmeers leben können.

[science.ORF.at, 20.7.09]
->   Marum
 
 
 
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01.01.2010