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Riesentukan mit Schnabel-Kühler  
  Der große, gelbe Schnabel des Riesentukans ist nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern zugleich ein riesiger Kühler. Er hilft laut einer aktuellen Studie die Körpertemperatur zu regulieren.  
Laut dem Team rund um Glenn Tattersall von der kanadischen Brock Universität können die Vögel durch feine Adern unter der Oberfläche des riesigen Schnabels Wärme abgeben.
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Die Studie "Heat Exchange from the Toucan Bill Reveals a Controllable Vascular Thermal Radiator" von G.J. Tattersall ist in "Science" (Bd. 325, 24. Juli 2009, DOI: 10.1126/science.1175553) erschienen.
->   Zum Abstract der Studie
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Rätselhafter Riesenschnabel
 
Bild: G.J. Tattersall

Die auffälligen Schnäbel hatten Generationen von Forschern verwundert. Schon Charles Darwin berichtete über die Schnäbel und deutete sie als ein Körpermerkmal, das beim Paarungsverhalten beeindrucken sollte.

Tattersall und seine Kollegen vermuteten dagegen einen direkten physiologischen Vorteil und untersuchten die Schnäbel des Riesentukans (Ramphastos toco) mit Hilfe von Wärmebildkameras.
Zehn Grad kühler in wenigen Minuten
Dabei fanden sie heraus, dass die Tiere in der beginnenden Kühle des Abends oft viel mehr Wärme über den Schnabel abstrahlen als über den gesamten restlichen Körper. Innerhalb von Minuten kann sich der Schnabel um zehn Grad abkühlen.

Im Durchschnitt betrug der Anteil des Wärmeverlusts über den Schnabel 30 bis 60 Prozent. Ausgewachsene Tukane können diese Abgabe laut den Forschern jedoch in einem Bereich von fünf bis knapp hundert Prozent steuern.
Natürliche "Klimaanlagen"
Die Wärme wird durch feine Adern unter der Oberfläche des Schnabels abgegeben, der beim Riesentukan fast ein Drittel der Körperlänge ausmacht. Da sich auf der Oberfläche des Schnabels charakteristische Wärmemuster bilden, scheinen laut den Zoologen verschiedene getrennt steuerbare Adersysteme beteiligt zu sein, die bei kühler Witterung sogar im Gegenstromprinzip zur Wärmerückgewinnung arbeiten.

Auch andere Tiere nutzen große Körperflächen zur Abgabe überschüssiger Wärme. Das bekannteste Beispiel sind die großen aderdurchzogenen Ohren des afrikanischen Elefanten. Bei Vögeln war dieses Prinzip bisher allerdings ungekannt.

[science.ORF.at/dpa, 24.7.09]
->   Tattersall Laboratory
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01.01.2010