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Kleintierchen mixen Ozeane  
  Sie sind klein und oftmals unscheinbar. In großen Mengen sind sie jedoch in der Lage, ganze Ozeane zu durchpflügen: kleine Meeresbewohner wie Krebse, Tintenfische oder Quallen.  
Damit tragen sie ähnlich zur Durchmischung der Weltmeere bei wie die Gezeiten, berichte Kakani Katija und John Dabiri, Bioingenieure vom kalifornischen Institute of Technology in Pasedena in ihrer Studie (online).
Spuren im Wasser
In einer Lagune in der südpazifischen Inselgruppe Palau führten die Forscher eine Reihe von Experimenten durch. Mit Taucheranzügen und Kameras ausgestattet, wagten sie sich in die Tiefe des Meeres. Sie wollten aufzeichnen, wie Tintenfische von der Größe eines Tennisballs durch ihre Schwimmbewegungen das Wasser durcheinanderwirbelten.

Die Wissenschaftler platzierten einen unschädlichen Farbstoff rund um die Fische. Dieser hatte den Sinn, die Schwimmspuren der Meeresbewohner besser nachvollziehen zu machen.
Energetischer Aufwand enorm
 
Bild: K.Katija/J.Dabiri

Aufnahmen dieser Spuren untersuchten die Forscher mit einer Computersimulation. Damit berechneten sie den energetischen Aufwand, den die Tierchen während des Schwimmens aufbrachten.

Die Ergebnisse waren für die Forscher überraschend: Unabhängig von der Beschaffenheit des Wassers, konnten die Kleintiere durch ihre Schwimmbewegungen immens große Mengen an Wasser durcheinanderwirbeln.
Wie Mensch im Honig
Bereits Charles Darwins Enkel, der den Namen seines Großvaters trug, hatte vor einem halben Jahrhundert eine ähnliche Vermutung. Das Postulat der so genannten Darwinschen Durchmischung geht davon aus, dass ein Körper, der sich durch Flüssigkeit bewegt, diese auch mitreißt.

"Es ist so ähnlich, wie wenn ein Mensch durch Honig schwimmen würde", sagt Studienautor Dabiri. "Ein kleiner Ruderfußkrebs kann in Relation zu seiner Körpergröße mehr Wasser durchwirbeln als ein großer Wal. Die Leistung der kleinen Meeresmixer wird von den Wissenschaftlern mit der Kraft der Gezeiten verglichen.

[science.ORF.at, 31.7.09]
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01.01.2010