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Forscher: Deutsche Sprache lebendig wie nie  
  Die deutsche Sprache ist nach Ansicht eines deutschen Sprachwissenschaftlers durch englische Ausdrücke nicht gefährdet, sondern wird belebt. Deutsch habe dadurch sogar an Ausdrucksfähigkeit gewonnen.  
"Der deutsche Wortschatz ist seit Goethe stets gewachsen und heute so groß wie noch nie", so Hans Barkowski von der Universität Jena. Es sei daher falsch, Ängste vor dem Aussterben oder der Überfremdung des Deutschen zu schüren. Barkowski ist Präsident der Internationalen Deutschlehrer-Tagung, die heute in Jena beginnt. Rund 3000 Pädagogen werden zu dem Treffen erwartet.
Rasche "Eindeutschung"
Sie werden sich auf der Tagung auch mit der angeblichen Überfremdung der Sprache beschäftigten. "Die englischen Wörter werden nicht einfach übernommen sondern eingedeutscht", erklärte Barkowski, der auch den "Beirat Sprache" des Goethe-Instituts leitet.

"Wir sagen ja nicht: Ich chat, sondern: Ich chatte. Nicht das Deutsche wird gedenglischt, sondern das Englische eingedeutscht." Das sei sinnvoll, denn bei der rasanten Entwicklung der globalisierten Welt würden neue Dinge häufig in anderen Ländern benannt. "Überlegen sie sich doch einmal ein deutsches Wort für Computer. Das ist Unsinn. Das würde die Sprache nicht erweitern, sondern verhunzen."
Weite Verbreitung
Dass Deutsch nicht gefährdet ist, zeigt laut Barkowski auch die Verbreitung der Sprache. "Deutsch wird weltweit von mehr als 200 Millionen Menschen gesprochen. Damit gehört Deutsch zu den elf meist gesprochenen Sprachen." Rund 17 Millionen Ausländer lernten derzeit Deutsch. Dass sich Menschen damit schwerer tun als mit anderen Sprachen, hält der Fachmann für ein Vorurteil. "Sprachen lernen ist immer eine Begegnung von Muttersprache und Fremdsprache."

Um Ausländer von der Qualität der deutschen Sprachen zu überzeugen, greift Barkowski immer auf ein Argument zurück. "In keiner Sprache kann man so schön komplexe Sachverhalte ausdrücken. Deutsch erlaubt dank eines großen Wortschatzes und einer variablen Grammatik eine sprachliche Vielfalt wie keine andere Sprache." Das zeige sich auch an einer anderen Tatsache: "In keine Sprache wird so viel übersetzt, wie in das Deutsche."

Auf der Konferenz in Jena kommen Deutschleher aus 116 Ländern für sechs Tage zusammen. Das Motto lautet "Deutsch bewegt die Menschen - weltweit".

Oliver Hollenstein, dpa, 3.8.09
->   Internationale Deutschlehrertagung Jena-Weimar 2009
 
 
 
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01.01.2010