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Auch für Delfine liegt die Würze in der Kürze  
  Das "Gesetz der Kürze" veranlasst uns Menschen dazu, kürzere Wörter öfter zu verwenden. Auch andere Säugetiere folgen in ihrer Sprache diesem Gesetz, konnte nun nachgewiesen werden.  
David Lusseau von der Universität von Aberdeen, Großbritannien und Ramon Ferrer i Cancho von der Polytechnischen Universität Katalonien, Spanien, gelang nun der Beweis im Fachjournal "Complexity" (14: 23- 25, 2009), dass dieses "Gesetz der Kürze" auch für die Bewegungen der Delfine gilt.
Tänze unter der Regie der Effizienz
Delfine zeigen verschiedene Muster, wenn sie an die Wasseroberfläche kommen und dort ihre Tänze vollführen. Diese Muster können aus einer bis vier Grundeinheiten bestehen. So besteht zum Beispiel die Bewegung "Spion- Sprung" aus den Einheiten "Stopp", "zeigen" und "Kopf".

Insgesamt konnten die Wissenschaftler mehr als 30 solcher Bewegungsmuster filtern und dabei zeigen, dass solche mit nur einer Grundeinheit öfter verwendet werden als solche mit vier.
Kürzere Wörter, öfter verwendet
Seit den 1930er Jahren weiß man, dass der Mensch dazu tendiert, kürzere Wörter beim Sprechen zu bevorzugen. Dieses Zipf'sche Gesetz, vom amerikanischen Philologen George K. Zipf und anderen postuliert, besagt dass ein Wort umso öfter von uns verwendet wird, je weniger Buchstaben es hat.

"Die Ergebnisse zeigen", so Ferrer, "dass einfache und effiziente Verhaltensstrategien von Delfinen jenen ähnlich sind, die Menschen bei Wörtern benutzen." Die Studie zeige auch, dass die menschliche Sprache auf denselben Prinzipien beruhe wie jene, die biologische Systeme beherrschen.

[science.ORF.at, 3.8.09]
->   David Lusseau
->   Ramon Ferrer i Cancho
->   Zipfsches Gesetz (Wikipedia)
->   Mehr zu Delfinen im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010