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Schulden als Risiko für Fettleibigkeit  
  Überschuldete Menschen sind einer deutschen Untersuchung zufolge besonders häufig übergewichtig oder sogar fettleibig. Ob die Geldprobleme Ursache oder Folge des Übergewichts sind, ist unklar.  
Die Wissenschaftler der Universität Mainz befürchten sie, dass sich die Finanzkrise auch auf die Gesundheit vieler Menschen auswirken werde. Die Studie sollte am Freitag im Online-Fachjournal "BMC Public Health" veröffentlicht werden.
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Die Studie "Over-indebtedness as a marker of socioeconomic status and its association with obesity: a cross-sectional study" von Eva Munster et al. ist in BMC Public Health" erschienen.
->   BMC Public Health
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Schulden als Gesundheitsproblem
"Wir haben hier gezeigt, dass die Überschuldung einer Privatperson mit der Wahrscheinlichkeit von Übergewicht und Fettleibigkeit, also Adipositas, einhergeht und zwar unabhängig von den anderen genannten sozioökonomischen Faktoren", so Professorin Eva Münster vom Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Mainz. Die Überschuldung sei nicht nur ein finanzielles oder soziales Problem, sondern auch ein gesundheitliches.

Der Zusammenhang zwischen Krankheiten und etwa dem Bildungsstand oder der Einkommenshöhe seien bereits untersucht worden. Die Überschuldung sei noch nicht berücksichtigt worden. "Und dies, obwohl alleine in Deutschland schätzungsweise drei bis knapp vier Millionen Privathaushalte überschuldet sind", sagte Münster.

Mitverantwortlich für die Situation sind aus Sicht der Forscher hohe Preise für gesunde Nahrungsmittel, fehlendes Wissen über gesunde, aber preisgünstige Ernährung und die psychisch belastende Situation der Menschen.
"Trost-Essen"
Zudem neigten die Betroffenen zum "Trost-Essen" und bewegten sich weniger. Auch die Qualität der Ernährung leide. "Energiereiche Nahrungsmittel wie Süßigkeiten oder fettige Snacks sind meistens billiger als Nahrungsmittel mit geringerem Energiegehalt, etwa Früchte oder Gemüse", sagte Münster. Von dem Problem seien komplette Familien betroffen, auch die Kinder. Die Forscherin forderte eine Kampagne für Preissenkungen bei gesunden Lebensmitteln.

Für die Untersuchung hatte Münster mit ihrem Team die Daten von mehr als 9.000 Menschen ausgewertet. Eine schriftliche Umfrage des Instituts unter 949 überschuldeten Menschen habe ergeben, dass 25 Prozent fettleibig waren. Im Gegensatz dazu waren nur elf Prozent der 8.318 Menschen aus der Durchschnittsbevölkerung von Deutschland fettleibig, die das Robert Koch-Institut in seinem telefonischen Gesundheitssurvey 2003 befragt hatte.


[science.ORF.at/APA/dpa, 7.8.09]
->   Universität Mainz
 
 
 
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01.01.2010