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Wie Hormone Pflanzen beeinflussen  
  Pflanzen regulieren eine Vielzahl von Prozessen mittels Hormonen. Ein Genetiker der Max F. Perutz Laboratories an der Universität Wien forscht derzeit nach den Grundlagen dieser "Hormon-Steuerung".  
Hormone beeinflussen Pflanzen - und zwar gleich dreifach: eine neu identifizierte Klasse von Hormonen, die Strigolaktone, machen Pflanzen zum ersten anfällig für Parasiten; zum zweiten ermöglichen sie es Pflanzen, mit Pilzen Symbiosen einzugehen, um dadurch zusätzliche Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen und zum dritten wirken die Hormone auf die Spross-Verzweigungen der Pflanzen.
Verzweigung steuern
Diesen Hormonen und wie sie gezielt von außen angeregt oder blockiert werden können, geht Tobias Sieberer von den Max F Perutz Labors an der Universität Wien nach. Denn diese Steuerung der Pflanzenhormone wäre für die Landwirtschaft interessant: Beispielsweise tragen Pflanzen mehr oder weniger Blüten, je nachdem wie häufig die Verzweigung ist.

"Wir suchen nach Substanzen, mit denen man die Aktivität dieses Hormons regulieren kann. Dadurch kann man die Verzweigung erhöhen oder reduzieren."

Um das zu erforschen und um die Pflanzen-Hormone gezielt beeinflussen zu können, hat der Biotechnologe Tobias Sieberer von der Universität Wien eine neue Methode etabliert: die chemische Genetik.
Suche nach Inhibitoren
"Was wir wollen, ist sozusagen die Funktion des Hormons zu beeinflussen. Das heißt: Wir wollen Substanzen/Wirkstoffe finden, die sozusagen die Funktion des Hormons unterbindet - in diesen drei Bereichen. Die Idee ist z.B. die Biosynthese des Hormons zu hemmen mithilfe eines Inhibitors und damit könnte man die Sprossverzweigung beeinflussen, aber auch die Keimung der Parasiten; das ist die Idee.

Wir verwenden einen neuen Ansatz, um solche Inhibitoren zu finden, der in Österreich noch nicht sehr verbreitet ist. Das heißt, wir versuchen mit verschiedenen Mitteln möglichst viele chemische Substanzen zu testen, ob sie eine inhibierende Wirkung haben auf die Biosynthese dieses Hormons."

Das Projekt soll drei Jahre laufen, gefördert werden die Forschungen vom Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 11.8.09
->   Max F. Perutz Laboratories
 
 
 
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01.01.2010