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Kündigung bringt Familienplanung ins Wanken  
  Jobkündigungen können die Familienplanung ins Wanken bringen: Laut Linzer Wissenschaftlern tendieren Frauen, die als "gut ausgebildet" gelten, dazu, nach dem Jobverlust ihren Kinderwunsch nicht zu realisieren.  
So habe man erstmals einen Zusammenhang zwischen Kündigungen und Geburtenrückgängen über lange Zeiträume hinweg zeigen können, hieß es in einer Aussendung des Wissenschaftsfonds FWF, der die Studie unterstützt hat.
Signifikanter Einfluss auf Fertilität
Die Untersuchung von Rudolf Winter-Ebmer vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Uni Linz zeigt für Österreich einen signifikanten Einfluss von Arbeitsplatzverlust auf die Fertilität. Die durchschnittliche Geburtenzahl geht laut den Forschern, je nach verwendeter statistischer Analysemethode, um fünf bis zehn Prozent sowohl kurzfristig (drei Jahre) als auch mittelfristig (sechs Jahre) zurück. "Wir konnten diesen Effekt sogar noch neun Jahre (maximaler Beobachtungszeitraum der Studie, Anm.) nach der Kündigung nachweisen", so Winter-Ebmer laut Aussendung.

Zu den Risikogruppen, die besonders stark dazu neigen, nach einer Kündigung vorerst keine Kinder zu bekommen, zählen laut den Forschern unter anderem gut ausgebildete und zum Zeitpunkt der Kündigung noch kinderlose Frauen sowie gekündigte Frauen, die bei ihrem letzten Arbeitgeber besonders hohe Gehaltszuwächse erzielen konnten. In letzterer Gruppe gab es demnach im Vergleich mit den beschäftigten Frauen um etwa 25 Prozent weniger Geburten - und das über einen Zeitraum von sechs Jahren.
Aufgeschoben ist meist aufgehoben
"Man könnte meinen, dass Frauen aufgrund des Schocks über den Arbeitsplatzverlust ihren Kinderwunsch aufschieben. Jedoch zeigt sich, dass in vielen Fällen aufgeschoben auch aufgehoben ist. Tatsächlich scheint die Fertilität insgesamt zurückzugehen", so Winter-Ebmer. In diesem Zusammenhang seien auch atypische Beschäftigungsformen und Zeitverträge problematisch, weil sich Frauen so nicht auf einen stabilen Karrierepfad in einer Firma einstellen können.

Grundlage für die Analyse bildeten Daten vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger über rund 220.000 Frauen, die in den 1990er Jahren einer unselbstständigen Beschäftigung nachgingen und von denen mehrere Tausend ihren Job aufgrund eines Firmenkonkurses verloren haben. Mithilfe der sogenannten Matching-Methode habe man "statistische Zwillinge" gebildet: Paare, die sich in allen beobachtbaren Faktoren glichen - mit dem einzigen Unterschied, dass ein "Zwilling" von einem Konkurs betroffen war, der andere nicht.

[science.ORF.at/APA, 17.8.09]
->   Rudolf Winter-Ebmer
->   FWF
 
 
 
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01.01.2010