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Forum Alpbach wird "grün"  
  Heute Abend startet zum 65sten Mal das Europäische Forum Alpbach - der all-sommerliche Kongress in Tirol soll erstmals als umweltschonendes "Green Meeting" ausgerichtet werden.  
Eine Groß-Konferenz verursacht quasi nebenbei und vermeintlich unbemerkt Tonnen an Treibhausgasen: durch An- und Abreise der Teilnehmenden, durch Stromverbrauch, Beleuchtung, Computernutzung, Unterlagen, Speisen, etc. Das Europäische Forum Alpbach hat sich deshalb gemeinsam mit dem Umweltministerium und dem Congress Centrum in Alpbach vom Österreichischen Ökologie-Institut beraten lassen.

"Das Ziel von Green Meeting Alpbach 2009 ist, einen positiven Beitrag zu Umweltschutz und Klimaschutz zu leisten. Es wurde auch eine quantitative Grobabschätzung durchgeführt und die Organisatoren rechnen, heuer 100 Tonnen CO2-Emissionen einsparen zu können", sagt Manfred Koblmüller vom Österreichischen Ökologie Institut im Gespräch mit science.ORF.at; Koblmüller leitet die Geschäftsstelle des Ökologie Instituts in Salzburg.
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Europäisches Forum Alpbach
Heute startet in Tirol das 65. "Europäische Forum Alpbach". Bis Ende August treffen sich hier Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik, aus dem In- und Ausland.
->   Europäisches Forum Alpbach
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Meter machen - mit Öffis
Ob bspw. das Papier für die Konferenz-Unterlagen, das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln oder die Verköstigung der mehr als 3.500 Teilnehmenden: in etlichen Punkten versucht das Europäische Forum Alpbach, die Tagung ökologischer, nachhaltiger, "grüner" zu organisieren.

Vor allem ein Mobilitätskonzept soll Treibhausgase einsparen: denn ab heute reisen mehr als 3.500 Personen ins Tiroler Bergdorf - aus 67 Staaten weltweit - und trotz ökologischem Bewusstsein können viele nicht zur Gänze auf das Flugzeug verzichten.

Um die CO2-Bilanz in Summe in diesem Punkt zu verbessern, werden die öffentlichen Verkehrsverbindungen erweitert: der Post-Bus dehnt seinen Fahrplan aus; ein Gratis-Shuttle fährt vom 30 Kilometer entfernten Bahnhof Wörgl ins Bergdorf Alpbach, so das Konzept von "Green Meeting Alpbach 2009". Nachhaltigkeitsberater Manfred Koblmüller gegenüber science.ORF.at: "Der große Fortschritt beim heurigen Meeting ist, dass die Mobilität vor Ort vernünftig und attraktiv auch ohne PKW möglich ist."
Klimaschonender tagen
Ein weiterer Punkt der Nachhaltigkeits-Initiative betrifft das Konferenz-Geschehen, schildert Koblmüller vom Ökologie-Institut. So wird bei einer Konferenz im Ausmaße des Europäischen Forum Alpbach bspw. ja etliches an Papier-Unterlagen produziert.

"CO2-Einsparungen können durch vernünftige Veranstaltungsorganisation erreicht werden, indem zum Beispiel bei Printprodukten auf Umweltzeichen-Papier gesetzt wird - dieses Papier wird zu 100 Prozent aus Altpapier-Rohstoffen hergestellt. Zweiter Maßnahmenbereich ist die energieoptimierte IT-Ausstattung: mehr Energieeffizienz z.B. bei Computern, Bildschirmen, Laptops, Druckgeräten, usw."
Essen mit besserem Klimagewissen
Und auch das Catering im Kongress-Gebäude sowie an anderen Veranstaltungsorten soll beim Europäischen Forum Alpbach heuer "grüner" sein und ökologische Gesichtspunkte berücksichtigen: beispielsweise mit Lebensmitteln aus der Region, Getränken in Glas-Mehrwegflaschen, wenn möglich Speisen mit Bio-Qualität sowie Fairtrade-Produkte.
Leider keine CO2-Bilanz
Eine virtuelle CO2-Bilanz nach Ende des Forums ist zwar nicht geplant, doch will das Ökologie-Institut die Erfahrungen in Alpbach für weitere Großveranstaltungen nützen: die Schi-Weltmeisterschaft 2013 in Schladming ist ebenfalls als "green meeting" geplant.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 20.8.09
->   Green Meeting Alpbach
->   Ökologie Institut
->   Green Events Austria
Mehr zum Thema in science.ORF.at:
->   Schi-WM 2013 wird nachhaltig
 
 
 
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01.01.2010