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Ohne Schutz-Gen geht Darm-Gewebe kaputt  
  "p53" wird als "Krebsschutz-Gen" gehandelt, aber so einfach ist es offenbar nicht. Mäuse mit kurzen Telomeren entwickelten bei seiner Ausschaltung zwar intensive Veränderungen im Darm, aber keine Tumoren.  
Das fand ein deutsch-niederländisch-österreichisches Wissenschaftler-Team nun heraus. An der Studie waren Forscher um Michael Speicher vom Institut für Humangenetik der Medizinischen Universität Graz beteiligt.
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Die Studie "p53 deletion impairs clearance of chromosomal-instable stem cells in aging telomere-dysfunctional mice" von Yvonne Begus-Nahrmann et al. ist in "Nature Genetics" (DOI:10.1038/ng.426) online vorab erschienen.
->   Zum Abstract der Studie
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Überwachungsgen "p53"
Maus-Modelle mit kurzen Chromosomenenden oder Telomeren werden deshalb eingesetzt, um die Verhältnisse in alten Organismen zu studieren. Bekanntlich nimmt mit zunehmendem Alter die Länge der Chromosomenanhänge ab, damit verlieren die Zellen langsam ihre Teilungsfähigkeit.

Gleichzeitig schalteten die Wissenschaftler im Darmbereich der Mäuse das Gen "p53" aus. "'p53' gilt als Überwachungsgen, es prüft, ob das Genom intakt ist oder nicht und kann auch die Apoptose (Zellselbstmord, Anm.) einleiten", so Speicher. Ohne das Gen, so zeigte sich in Experimenten, häufen sich Fehler und somit auch Tumoren an.
Zelltod, aber keine Karzinome
Verschiedene Krebsarten korrelieren stark mit dem Alter, etwa Darmkrebs kommt bei Mäusen wie Menschen in der Regel erst in höherem Alter vor. Durch die Kombination aus kurzen Telomeren und Ausschaltung von "p53" wollten die Wissenschaftler die frühen Vorgänge der Krebsentstehung erforschen.

Es zeigte sich, dass das Fehlen des Schutz-Gens in den Zellen tatsächlich zu einer Anhäufung von Fehlern in den Darmzellen führte. Schließlich ergaben sich sehr intensive Veränderungen in der Darmwand und schließlich eine Unterversorgung welche die Zellen absterben ließ, aber keine Karzinome.

Aufbauend auf die Ergebnisse wollen die Forscher nun weitere Gene aus- bzw. einschalten, um die Zusammenhänge zwischen Alter, Zellerneuerung und Krebs zu verstehen.

[science.ORF.at/APA, 31.8.09]
->   Michael Speicher
 
 
 
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01.01.2010