News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Neue Methode künstlicher Befruchtung  
  Ein Bub ist nach einer neuen Methode der künstlichen Befruchtung geboren worden. Eine 41-jährige Britin brachte ihn nach 13 erfolglosen Versuchen der Reagenzglas-Befruchtung und drei Fehlgeburten zur Welt.  
Die Care Fertility Group im englischen Nottingham teilte am Mittwoch mit, dass es sich hierbei um das weltweit erste Baby handelt, das auf diese Art geboren wurde. Die Befruchtungs-Klinik wandte dabei eine Technik an, bei der die Eizellen oder Embryonen nach der Untersuchung der Erbgutträger (Chromosomen) ausgewählt werden.
Glücksfall oder neuer Erfolgsweg?
"Eine vollständige Analyse der Chromosomen verdoppelt möglicherweise die Schwangerschaftschancen für Paare, die gescheiterte Befruchtungsversuche oder Fehlgeburten hinter sich haben", sagte Professor Simon Fishel von der Care-Gruppe.

Chromosomale Abnormalitäten sind oft der Grund, dass Embryonen nicht "durchkommen", selbst wenn sie unter dem Mikroskop gesund aussehen. "Bis zur Hälfte der Eizellen von jüngeren Frauen und bis zu 75 Prozent bei Frauen über 39 weisen Abnormalitäten auf", sagte Fishel.

Der Verband British Fertility Society erklärte, die Methode (die sogenannte Array Comparative Genomic Hybridisation) sei vielversprechend, es sei aber noch mehr Forschung notwendig. Zurückhaltend äußerten sich auch andere Experten. Professor Peter Braude vom King's College in London sagte: "Im Moment kann das nur als sehr, sehr großer Glücksfall angesehen werden."

[science.ORF.at/APA/dpa, 2.9.09]
->   Care Fertility Group
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Hormon zeigt Fruchtbarkeit von Frauen an
->   Bessere Diagnostik bei künstlicher Befruchtung
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010