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Antikörper finden Achillesferse von HIV  
  Das erste Mal seit 20 Jahren haben US-Forscher natürliche Breitband-Antikörper gegen das HI-Virus eingesetzt. Die Versuche zeigen einen möglichen Schwachpunkt des Aids-Erregers auf.  
Screening an Infizierten
Seit langem forschen Wissenschaftler in aller Welt nach Antikörpern, die sich nicht nur an bestimmte, sondern an eine Vielzahl der sehr variablen Virusstämme binden und diese neutralisieren. Solche "broad neutralizing antibodys" (bNAbs) treten in seltenen Fällen spontan bei infizierten Personen auf.

Nach der Untersuchung von Blutproben von mehr als 1.800 Infizierten aus Afrika, Asien, Großbritannien und den USA fanden Forscher zwei Antikörpertypen, die nicht nur diese gesuchte Breitband-Wirkung zeigen, sondern auch stärker auf die Viren reagieren als die besten bisher gefundenen bNAbs (Science, Online-Veröffentlichung).
"Schritt in Richtung Impfstoff"
Bild: C. Corbaci und R. Pejchal
Ein Antikörper bindet an die HIV-Oberfläche
Die neuen Antikörper mit der Bezeichnung "PG9" und "PG16" binden sich wahrscheinlich an einen Teil der Virushülle, der bei HIV relativ konstant bleibt, berichten Laura Walker vom Scribbs Forschungsinstitut in La Jolla und Sanjai Phogat von der International Aids-Impfinitiative in New York (siehe Bild rechts).

Die neuen biochemischen Testmethoden, die es erlaubten, schnell große Probenmengen zu untersuchen und die zu diesem Fund führten, lassen nach Ansicht der Forscher hoffen, dass bald noch weitere, ähnliche Antikörper entdeckt werden.

"Das ist ein aufregender Schritt in Richtung auf einen möglichen zukünftigen Aids-Impfstoff", kommentiert Wayne Koff vom Internationalen Aids-Impfinitiative. "Es wurde ein neues Angriffsziel am HI-Virus identifiziert, und wo wir eins gefunden haben werden wir auch noch mehr finden."

[science.ORF.at/dpa, 3.9.09]
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01.01.2010