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20.000 Pneumologen in Wien  
  Bereits in wenigen Jahren dürften chronische Lungenerkrankungen weltweit die dritthäufigste Todesursache sein. Ihnen widmet sich der Europäische Lungenkongress noch bis Mittwoch in Wien.  
Rund 20.000 Teilnehmer wurden erwartet. Bessere Diagnoseverfahren und Therapien stehen im Mittelpunkt, hieß es Sonntag bei der Eröffnungs-Pressekonferenz.
Elektronische Nasen zur Diagnose
Ein Punkt, so Ildiko Horvath von der Budapester Semmelweis-Universität, ist die "elektronische Nase": Aus der Atemluft sollen Geräte eventuell Hinweise auf Krankheiten ablesen können. Ein "Geruchs-Abdruck" soll dazu dienen, möglicherweise sogar Lungenkrebs frühzeitig zu "erschnüffeln". Ziemlich nah an der Realität ist die Messung von Stickstoffmonoxid (NO) bei Schwangeren mit Asthma, um die Qualität ihrer Einstellung zu bestimmen.

Laut der Expertin auch bereits in Entwicklung sind Systeme, mit denen man die lokale Anwendung von Arzneimitteln in Form von Sprays verbessern könnte: Nanopartikel könnten hier eine Verbesserung bringen, weil es bei ihrer Anwendung zu einer besseren Verteilung der verwendeten Substanz in der Lunge kommen soll.
Bedenkliche Nanotechnologie
Freilich, es kommt auf den Inhalt des Sprays an. Erst vor kurzem haben Forscher um Yuguo Song vom Chaoyang Krankenhaus in Peking eine Gruppe von 18 bis 47 Jahre alten Arbeiterinnen untersucht.

Diese hatten in einer 70 Quadratmeter großen Halle eine Maschine gesteuert, die weiße Polyacrylat-Farbe mit der Nanotechnologie auf Kunststoffplatten sprühte.

Die zuvor gesunden Frauen hatten nach fünf bis 13 Monaten Arbeit in dem Raum über massive Lungenprobleme geklagt, zudem hatten sie einen juckenden Ausschlag auf den Armen und im Gesicht. Zwei der Frauen starben binnen zwei Jahren.
Suche nach neuen Therapien
Ein besonders wichtiges Thema ist die die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Allein in Österreich leiden an dieser klassischen Raucherkrankheit mehr als 500.000 Menschen.

Die bisherigen Therapien, Arzneimittel und Inhalatoren, haben nur eine beschränkte Wirkung. Hier könnten lang wirksame Medikamente eine Verbesserung bringen, etwa mit dem Wirkstoff Roflumilast.

Laut einer erst vor kurzem in der britischen Medizin-Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Untersuchung kann dieses Arzneimittel sogar zu einer Verbesserung der Lungenfunktion von COPD-Patienten führen.

[science.ORF.at/APA, 14.9.09]
->   Europäischer Lungenkongress in Wien
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01.01.2010