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Depressionen senken Überlebenschancen bei Krebs  
  Depressionen können die Überlebenschancen von Krebspatienten beeinträchtigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine kanadische Untersuchung, für die 26 wissenschaftliche Studien ausgewertet wurden.  
Laut der im Fachmagazin "Cancer" veröffentlichten Arbeit liegt die Sterberate bei Krebspatienten, die Symptome einer Depression zeigten, um bis zu 25 Prozent höher als bei psychisch stabilen Patienten. Krebskranke, bei denen bereits eine leichte bis schwere Depression diagnostiziert wurde, haben sogar eine um bis zu 39 Prozent höhere Sterberate.
Besser psychosoziale Betreuung nötig
Das Psychologen-Team von der University of British Columbia forderte, Krebspatienten sorgfältig auch auf Anzeichen psychologischer Probleme zu beobachten. "Ich würde mir wünschen, dass zur Standard-Krebsbehandlung künftig auch eine psychosoziale Betreuung der Patienten gehört", sagte Forschungsleiterin Jillian Satin. Satin warnte jedoch vor voreiligen Schlüssen. "Wir haben nicht bewiesen, dass Depressionen zum Tod führen - aber es gibt Hinweise, dass dies möglich ist."

Mit ihrer Studie wollten die Wissenschaftler nach eigenen Angaben der Frage nachgehen, ob empirische Beweise die allgemeine Annahme stützen, dass die Gemütsverfassung eines Patienten den Verlauf seiner Krankheit beeinflussen kann. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass weitere Untersuchungen nötig sind, um dies abschließend beurteilen zu können. Für die Studie wurden die Daten von insgesamt 9417 Patienten ausgewertet.

[science.ORF.at/AFP, 14.9.09]
->   University of British Columbia
 
 
 
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01.01.2010