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Knocheninfektionen: Die Rolle von Biofilmen  
  Infektionen in Knochen und in Gelenken sind gefürchtete Komplikationen bei Operationen - etwa bei den rund 30.000 Patienten, die jährlich in Österreich ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk implementiert bekommen.  
Forschungen zeigen, dass eingedrungene Mikroorganismen bei Knochenentzündung im Knochen oder Gewebe nach kurzer Zeit "Biofilme" bilden, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Bei vielen Patienten beginnt ein mitunter jahrelanger Leidensweg, weil die Krankheit zwar erkannt, die Behandlung aber extrem schwierig ist. In Wien findet dazu bis 19. September der Kongress der "European Bone & Joint Infectin Society" statt.
Chronischer Verlauf der Krankheit
Die Biofilme sind auch die Ursache für den chronischen Verlauf der Infektionen. Die vielfältigen Bakterien vereinigen sich dabei derart, dass herkömmliche Behandlungen mit Antibiotika nicht greifen.

Die Erreger sind in diesem Biofilm vor der Immunabwehr geschützt und verhindern somit die Heilung. Die Infektionsrate wird bei orthopädischen und unfallchirurgischen Eingriffen mit ein bis fünf Prozent berichtet.
Schwierige Behandlung
Die Behandlung erfordert oft komplexe, chirurgische Maßnahmen. Für diese hoch spezialisierten Eingriffe sind kompetente Experten mit großer Erfahrung auf diesem Gebiet erforderlich.

Daneben besitzt die Vermeidung einer weiteren Infektion höchste Priorität. Bei der Optimierung der Hygienemaßnahmen oder der Operationstechnik hat man oft schon die Grenzen des Machbaren erreicht. Implantate können zur Vorbeugung mit Antibiotika beschichtet werden.
Eine neue Methode
Wiener Experten, darunter Heinz Winkler vom Osteomyelitis-Zentrum in der Döblinger Privatklinik, konnten eine Methode entwickeln, mit der Knochen als Träger für verschiedene Antibiotika genutzt werden. Dabei werden Transplantatknochen von Organspendern durch verschiedene Behandlungsschritte von allen antigenen Bestandteilen befreit.

Dabei bleibt jedoch die mechanisch relevante Knochenstruktur, bestehend aus Knochengrundsubstanz und Mineralien, unversehrt erhalten. Mittels spezieller Imprägnierungsmethoden wird der präparierte Knochen direkt mit Antibiotika beladen.

Diese Transplantate produzieren erstmals ausreichend hohe und langanhaltende Wirkspiegel am Ort der Infektion. Sie sind in der Lage, auch verbliebene Biofilmreste zu durchdringen und die darin enthaltenen Keime zu eliminieren.

[science.ORF.at/APA, 17.9.09]
->   Heinz Winkler, Osteomyelitis
->   Kongress der "European Bone & Joint Infectin Society"
 
 
 
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01.01.2010