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"Dopingproblem wird unterschätzt"  
  Laut einer deutschen Studie ist Doping bereits unter Nachwuchssportlern besorgniserregend weit verbreitet. Das zeigen anonyme Interviews an 480 Kaderathleten mit einem Durchschnittsalter von 16 Jahren.  
Demnach haben 6,8 Prozent der jungen Sportler bereits einmal Dopingmittel eingenommen. Dopingtests im Sport führen im Durchschnitt lediglich bei rund einem Prozent zu positiven Resultaten.
Kaum Kontrollen im Nachwuchsbereich
Die Dunkelziffer an dopenden Spitzensportlern dürfte noch höher als das Ergebnis der Studie sein. "Die Behauptung, in Deutschland gebe es so gut wie kein Doping unter den Leistungssportlern, ist falsch. Die offiziellen Tests unterschätzen das Problem", erklärt Perikles Simon, Sportwissenschaftler an der Universität Mainz.

Er hat soeben mit Heiko Striegel und Rolf Ulrich von der Universität Tübingen zu diesem Thema eine Studie im Fachjournal "Drug and Alcohol Dependence" (online) veröffentlicht.

Während im gehobenen Leistungssport meistens Dopingmittel verwendet werden, die kaum nachweisbar sind, fänden im Nachwuchsbereich kaum oder gar keine Kontrollen statt. Besonders hier sieht das Forscherteam dringenden Handlungsbedarf zur Prävention.

[science.ORF.at/APA, 18.9.09]
->   Perikles Simon
 
 
 
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01.01.2010