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Ausländische Studenten in Existenz gefährdet?  
  Unter dem Motto "United Colours of University" haben sich heute die Hochschülerschaft und SOS-Mitmensch gegen die vorgesehene Regelung für Studiengebühren bei ausländischen Studenten gewandt.  
Immerhin rund 11.000 Studenten oder etwa fünf Prozent aller Studierenden kommen aus Ländern außerhalb des EWR-Raumes.

Und diese Studenten müssen ab Herbst 10.000.- Schilling Studiengebühr pro Semester bezahlen, doppelt so viel wie Inländer.
Studiengebühr bevorzugt reiche Studenten
Zwar ist für Studenten zum Beispiel aus Entwicklungsländern die Rückzahlung der Studiengebühren vorgesehen.

Das ändere aber nichts am Grundproblem, sagt die neue ÖH-Co-Vorsitzende Anita Weinberger.

Denn die 10.000.- Schilling müssten auf jeden Fall zunächst einmal bezahlt werden und das könnten sich gerade aus solchen Herkunftsländern nur die Kinder reicher Eltern leisten.
Zusätzliche Hürden: Arbeitsverbot, Kontoguthaben
Ausländische Studenten müssen ein Mindestguthaben von 70.000,- Schilling pro Jahr auf ihrem Konto nachweisen.

Das entspreche vielfach einem ganzen Jahreseinkommen und vor allem Studenten aus Südamerika oder Russland könnten sich das nicht leisten, sagt ÖH-Ausländerreferent Claude Haddad.

Darüber hinaus dürfen diese Studenten, abgesehen von Praktika im Rahmen ihres Studiums, in Österreich generell auch nicht arbeiten.

Damit stehe Österreich einzigartig innerhalb der EU-Staaten da, meint der Sprecher von SOS-Mitmensch, Max Koch.
Alternative: Begrenzte Arbeitserlaubnisse
Die Hochschülerschaft präsentiert eine Reihe von Alternativmodellen zur derzeit vorgesehenen Regelung für Studenten aus Nicht-EWR-Ländern:

Eine Möglichkeit wäre, diesen Studenten zumindest Ferialjobs zu erlauben. Ein weiterer Vorschlag läuft darauf hinaus, den Studenten geringfügige Beschäftigungen während des ganzen Jahres zu erlauben.

Weitere Ideen: Ausländische Studenten sollten zumindest im Uni-Bereich selber arbeiten dürfen oder Jobs annehmen, die ihrem Studium entsprechen. Medizinstudenten zum Beispiel im Pflegedienst oder als Turnusärzte.

Oberstes Ziel der Hochschülerschaft bleibt allerdings weiterhin: Die Studiengebühren generell wieder zu Fall zu bringen.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010