News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Westlicher Lebensstil bedroht die Erde  
  Die Weltbevölkerung hat sich in weniger als 40 Jahren verdoppelt. Das hieße eigentlich, dass mit den Ressourcen des Planeten sparsam umgegangen werden müsste. Doch vor allem die Industrienationen verbrauchen mehr, als die Natur selbständig regenerieren kann.  
Unser Lebensstil überfordert die regenerativen Kräfte unseres Planeten: Laut einem Bericht des National Geographic Deutschland stehen pro Erdenbürger rund zwei Hektar Land und Wasser zur nachhaltigen Nutzung zur Verfügung.
Industrieländer verbrauchen acht Hektar pro Kopf
Tatsächlich verbrauchen die Industrieländer durchschnittlich aber acht Hektar pro Einwohner, die Entwicklungsländer dagegen nur zwei, berichtet das Magazin in der Juni-Ausgabe. Die Menschheit verbraucht damit ein Drittel mehr Ressourcen, als die Natur zu ihrer Erhaltung wieder regenerieren kann.
...
Wachstum der Weltbevölkerung
Im Jahr 1999 überschritt die Weltbevölkerung die 6-Milliarden-Grenze. Damit hat sich die Zahl der Erdenbewohner innerhalb von knapp 40 Jahren verdoppelt. Dabei wächst die Bevölkerung jährlich um 1,2 Prozent, also um rund 77 Millionen Menschen an. Nach Schätzungen der UNO werden bis 2050 bis zu 10,9 Milliarden die Erde bevölkern. Momentan lebt ca. ein Fünftel in den wohlhabenden Regionen wie Nordamerika oder Europa.
->   Mehr Informationen dazu auf der UNO-Seite
...
Der "ökologische Fußabdruck"
Um den Landverbrauch eines Erdenbürgers zu bestimmen, wurde in jüngster Zeit der Begriff "ökologischer Fußabdruck" geprägt. Zur Berechnung werden das für Landwirtschaft, Holz und Besiedelung genutzte Land und die nötige Waldfläche zur Kohlendioxidabsorption verwendet.
Spitzenreiter USA
Vergleicht man diesen Fußabdruck weltweit, sind die USA Spitzenreiter in Sachen Nutzung und Verschmutzung der Erde: 30,2 Hektar verbraucht ein US-Bürger, und damit fünfzehn Mal mehr, als ihm theoretisch zustünde.
...
Zum Vergleich: Ein Deutscher verbraucht 6,3 Hektar zur Sicherung seiner Lebensweise, ein Inder dagegen nur 1,1 Hektar.
...
Zersiedelung der Städte als Ursache
Eine Ursache für den hohen Bodenverbrauch der US-Bürger ist die extreme und ständig weiter fortschreitende Zersiedelung der Städte - motiviert durch den amerikanischen Traum von Freiheit und einem Eigenheim am grünen Stadtrand für wenig Geld.
...
Urban Sprawl
Städteplaner nennen dieses Phänomen auch "urban sprawl", das unkontrollierte Wachstum der Städte. Zum Vergleich: In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts lebten rund 70 Millionen Amerikaner in Stadtgebieten mit einer Fläche von 33.000 Quadratkilometer. 1990 hatte sich die Zahl der Bewohner in den Ballungsräumen verdoppelt, die von ihnen beanspruchte Fläche jedoch fast verfünffacht - auf mehr als 160.000 Quadratkilometer.
->   Mehr Informationen zum Thema "urban sprawl"
...
Dieser Zersiedelung in den USA fallen nach dem Bericht von National Geographic Deutschland pro Jahr 800.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche, Wald und anderer unbebauter Areale zum Opfer.
Tendenz steigend
Die Tendenz ist steigend, denn im Jahr 2025 werden in den USA voraussichtlich fast 63 Millionen Menschen mehr leben als heute und weitere 30 Millionen neue Wohnungen und Häuser würden jenseits der bereits bestehenden Stadtrandsiedlungen benötigt. Erste US-Initiativen propagieren nun intelligentes Städte-Wachstum, um dem Flächenfraß Einhalt zu gebieten.

(APA/red)
->   National Geographic Deutschland
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010