News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Technologie 
 
Bell-Labs - die Zukunft des Internet  
  In der Technologieschmiede Bell-Labs, Arbeitsplatz von bislang elf Nobelpreisträgern, entwickeln Wissenschaftler das "Internet für jedermann". Das zukünftige Netz soll sich auf den Benutzer einstellen und nicht umgekehrt.  
Grammatik-Unterricht für den PC
Spracherkennung ist ein wesentlicher Teil des zukünftigen Netzes. In den Bell-Labs wurde den Rechnern mittlerweile beigebracht, Grammatik und Satzstellung schnell zu erkennen. Damit bekommt der Internet-Surfer, der Informationen sucht, nur noch Dokumente und Seiten, die er prinzipiell verstehen kann.
Persönliches Daten-Archiv
Mithilfe der in den Bell-Labs entwickelten Cache-Methode wird es möglich, dass ein Internet-Benutzer schnellen Zugriff auf häufig benötigte Informationen hat.
...
Die Cache-Methode
Dieses persönliche Datenlager - in der Fachsprache "cache" genannt - wird auf einem Netzcomputer gespeichert, der möglichst nahe am jeweiligen Surfer liegt. Dadurch wird der Zugriff erheblich schneller, weil Datentransfers um die halbe Erde nicht mehr notwendig sind.
...
Vom Blechtrottel zum Partner

Bell-Lab-Chef Arun Netravali
Der berüchtigte "Blechtrottel" muss sich in Zukunft also auf seinen Benutzer einstellen, und nicht umgekehrt. "Der Computer muss sie als vertrauten Partner sehen, den er kennt, es muss für ihn klar sein, was sie brauchen. Er muss ungefragt Informationen liefern", sagt Bell-Lab-Chef Arun Netravali.

Das funktioniert derzeit sehr gut bei "update-Informationen". Die Maschine kann erlernen, welche Bereiche für "ihren" Surfer relevant und wichtig sind, und durchforstet selbsttätig das Netz nach entsprechenden Informationen.
Netzwerke als Schnittstellen der Kommunikation
Handy, Festnetz, Laptop, Computer, Modem, Palmtop. Jedes Gerät hat seine Funktion, Benutzer müssen sich mit jedem einzelnen abmühen. In Zukunft werden Netzwerke die Aufgabe haben, die Ansprüche an Kommunikation zu bündeln.

"Das Mobiltelefon wird zur Fernsteuerung für den Rechner zuhause, Netzwerke müssen Schaltstellen für alles werden, müssen eines ins andere übersetzen", so Netravali.
Gigantische Datenmengen als Folge
Das bedeutet eine enorme Belastung für die Netzwerke, die dann gigantische Datenmengen bewältigen müssen. Der immer größer werdende Berg an Informationen im Netz verstopft die Daten-Highways hoffnungslos. Eine Lösung dafür sind superschnelle Datentransfers, die durch eine neue technische Lösung möglich werden.
Highspeed-Netz durch "Spiegel-Schalter"

Mikro-Spiegel als Kippschalter
Gefragt sind superschnelle Schaltkreise, die Datenleitungen miteinander verbinden. Dabei werden optische Schalter eingesetzt, die jeweils nur wenige Milliardstel Meter groß sind.

Auf einem Quadratzentimeter befinden sich 264 Spiegel, die einzeln gekippt werden können, Signale umlenken und so wie Schalter funktionieren.
Optische Schalter aus winzigen Spiegeln
 


Mit zehn Terrabits pro Sekunde...
Egal ob Video-, Audio- oder Datensignal - die schnellen Schalter bewältigen zusammen zehn Terabits (das entspricht 10.000 Gigabit) pro Sekunde und schlagen damit herkömmliche Schaltkreise um ein Vielfaches. Damit sind wir der rundherum vernetzten Welt wieder einen Schritt näher gekommen.

Günther Mayr, Modern Times
->   Bell-Labs
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Technologie 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010