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UNO verabschiedet Plan zur Aids-Bekämpfung  
  Vertreter von etwa 180 Ländern haben auf dem AIDS-Sondergipfel der UNO einen Strategieplan verabschiedet, mit dem die Immunschwächekrankheit eingedämmt werden soll. Die Zahl Aids-kranker Kinder soll bis 2010 halbiert werden.  
Auf den Wortlaut der Deklaration hatten sich die Delegierten nach langem Ringen geeinigt. Die westlichen Industrieländer erklärten sich auf Drängen einiger islamischer Staaten bereit, Verweise auf Homosexualität und Prostitution aus dem Dokument zu streichen.
Ein guter, praktischer Text
Die australische UNO-Botschafterin Penny Wensley, die die Verhandlungen zusammen mit dem senegalesischen UNO-Botschaftler Ibra Ka geleitet hatte, räumte ein, dass der Text der Abschlusserklärung nicht perfekt sei. ''Aber es ist ein guter Text - handlungsorientiert und praktisch.''

UNO-Generalsekretär Kofi Annan bezeichnete die Abschlusserklärung als Basis für ''eine globale Antwort auf ein wahrhaft globales Problem''.
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Prävention oder Behandlung?
Einer der Kernpunkte der Debatte war die Frage, ob zur Eindämmung von AIDS eher Prävention oder Behandlung zu favorisieren seien. In der Abschlusserklärung überwiegen Vorgaben zur Prävention wie Aufklärungskampagnen.Bis 2005 etwa sollen mindestens 90 Prozent und bis 2010 mindestens 95 Prozent aller 15- bis 24-Jährigen Zugang zu Informationen über AIDS haben.
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In vier Jahren um 20 Prozent weniger infizierte Babys
Außerdem soll die Rate der HIV-Neuinfektionen unter den 15- bis 24-Jährigen in den am schlimmsten betroffenen Ländern bis zum Jahr 2005 um ein Viertel zu senken und bis 2010 weltweit. Die Zahl der Babys, die mit HIV zur Welt kommen, soll in den kommenden vier Jahren um 20 Prozent und bis 2010 um 50 Prozent sinken.
Streitpunkt Homosexualität
Ägypten, Pakistan, Libyen, Sudan, Iran und andere islamische Länder hatten mit der Unterstützung des Vatikans darauf gedrängt, ''Männer, die mit Männern Sex haben'', Prostituierte, Häftlinge und Drogenabhängige nicht als Risikogruppen gesondert aufzuführen.

Nach ihrer Argumentation wäre dies eine religiöse und kulturelle Diskriminierung gewesen. Im Schlusstext werden die Länder nun dazu aufgerufen, die Gesundheit ''der erkennbaren Gruppen'' zu schützen, die derzeit eine hohe oder gestiegene HI-Infektionsrate haben.
Schwerpunkt Vergewaltigung
Besondere Aufmerksamkeit soll der Abschlusserklärung zufolge jedoch Frauen und Mädchen zukommen, die vergewaltigt worden sind oder die ohne Schutz ihren Sexpartnern oder fremdgehenden Ehemännern ausgeliefert sind.
Erste weltweite Standards
Annan räumte ein, dass der Kampf gegen AIDS nicht an einem Tag gewonnen werden könne, aber die öffentliche Debatte habe begonnen und werde nicht mehr verschwinden. ''Wir haben Standards gesetzt, an denen die Einzelnen ihre eigenen Leistung bewerten können und die der durchschnittliche Bürger nutzten kann, um seine Regierung herauszufordern'', sagte der Generalsekretär der Vereinten Nationen .

(APA)
->   Die vereinten Nationen
 
 
 
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01.01.2010