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Drei Erdbeben in Österreich: Durchaus normal  
  Drei Erdbeben haben in der vergangenen Woche Österreich erschüttert. Für die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien (ZAMG) waren die Ereignisse aber durchaus normal.  
"Jedes Jahr gibt es rund 40 Erdstöße, die wahrgenommen werden", erklärte der Leiter des seismologischen Dienstes der ZAMG auf der Hohen Warte, Wolfgang A. Lenhardt, im Gespräch mit der APA.
Beben in Pitten und Murau
Es sei ein Zufall gewesen, dass nur mit wenigen Stunden Abstand die Erde in Pitten und Murau gebebt habe, so Lenhardt. Dabei habe es sich um unterschiedliche Bruchzonen gehandelt. Die beiden Beben in Pitten, von Mittwoch und Sonntag, seien aber vom gleichen tektonischen Ursprung gewesen.

Das "eigentlich sehr starke" Beben von Pitten am Sonntag habe sich in rund zwölf Kilometern Tiefe ereignet. Dies sei laut ZAMG auch der Grund gewesen, warum es an der Erdoberfläche keine Schäden gegeben habe.
Gefahr in Österreich nicht sehr groß
Was die Häufigkeit von Erdbeben betrifft, sei Österreich eher im unteren Mittelfeld zu finden, erklärte Lenhardt. Natürlich würde sich die Faltung der Alpen auswirken, aber "sehr gefährlich ist es bei uns nicht".

Da seien die klassischen Urlaubsländer Griechenland und Türkei schon viel gefährlicher. Der Grund: Die afrikanische Platte, die sich unter die europäische Platte schiebt.
Beben kaum vorhersagbar trotz moderner Technik
Trotz modernster Technik ließen sich Beben kaum vorhersagen, so der Seismologe. Es wären nur langfristige Prognosen über Hunderte Jahre möglich. Man könne nur prognostizieren, wo etwas passieren wird, aber nicht wann.

Infobox; Lenhardts anschaulicher Vergleich: "Das Wetter bewegt sich mit rund zehn km/h, trotzdem gibt es noch Irrtümer. Die Erdschichten bewegen sich im Millimeterbereich, das ist ein Faktor von eins zu einer Milliarde."
Sicherheitseinschätzung von Gebäuden
Diese langfristigen Prognosen werden aber benötigt, wenn etwa Schätzungen über Erdbebengefahren bei Gebäuden gemacht werden. Für eine Zeitdauer von rund 50 Jahren müsse die Vorhersage passen.

Dazu werden die Daten der vergangenen 500 Jahre verwendet. So werde laut Lenhardt etwa das verheerende Erdbeben aus dem Jahr 1590 in Wien noch immer berücksichtigt.

(APA)
->   Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
 
 
 
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01.01.2010