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Uni-Rektoren für vorzeitige Besetzung von 500 Stellen  
  Die Österreichische Rektorenkonferenz (ÖRK) urgiert die vorzeitige Besetzung von 500 künftig frei werdenden Professoren-Planstellen.  
In einem der APA vorliegenden Brief an Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F) betonte ÖRK-Präsident Georg Winckler das "große Interesse" der Unis, auf Grund der zu erwartenden Pensionierungswelle des wissenschaftlichen Personals in den Jahren 2005 bis 2010 schon heute Personalergänzungen vornehmen zu können.
Wer bezahlt die neuen Stellen?
Uneinigkeit herrscht derzeit darüber, wer die von Regierungsseite im Zuge der Verhandlungen über ein neues Dienstrecht für Uni-Lehrer zugesagte vorzeitige Besetzung der 500 Professoren-Posten bezahlen soll.

In einem Brief an die Hochschullehrer-Gewerkschaft und Winckler hatte Grasser erklärt, dass "die Bedeckung hiefür in den vorhandenen Ressortkrediten (also aus den dem Bildungsressort zur Verfügung stehenden Mitteln, Anm.) bzw. durch Verwendung freier Personalpunkte zu verwenden ist".

Sowohl Gewerkschaft als auch Rektoren stehen allerdings auf dem Standpunkt, dass die finanzielle Bedeckung außerhalb der bestehenden Uni-Budgets erfolgen müsse.
Höhere Sozialversicherungs-Kosten
Gleichzeitig hatte der Finanzminister versichert, "die Mehrkosten für die anfallenden erhöhten Dienstgeberbeiträge zur Sozialversicherung aus dem allgemeinen Budget" zur Verfügung zu stellen. Dieser Mehraufwand würde aber keinesfalls in einem Jahr anfallen.

Dem pflichtete Winckler in seinem Brief bei. Er geht davon aus, dass in nächster Zeit ein Betrag von 400 bis 500 Millionen Schilling Personalaufwand pro Jahr von beamteten zu vertraglichen Dienstverhältnissen wandern werden.

Bei einem um mehr als 15 Prozent erhöhten Dienstgeberbeitrag zur Sozialversicherung bedeute dies eine Mehrbelastung von rund 60 bis 80 Millionen Schilling pro Jahr für die Unis, so Winckler.
Auch Pensionen ändern sich
Weiters geht der Rektoren-Chef davon aus, dass die Finanzierungszusage Grassers auch jene Lücke abdeckt, die zwischen einer Pension nach dem ASVG und einem Ruhegenuss als beamteter Universitätsprofessor entsteht.

Diese Differenz entlaste durch den Rückgang der Beamtenpensionen immerhin künftige Bundesbudgets, sodass die heutigen Dienstgeberzuschüsse in eine Pensionskasse nur als "Kompensation dieser Lücke bzw. als abdiskontierte Zahlung kommender Pensionsauszahlungen für Beamte" angesehen werden können.
Personalpunktesystem begrüßt
Begrüßt wird von Winckler erneut die künftige Umstellung des Planstellensystems auf ein Personalpunktesystem. Allerdings gingen die Unis davon aus, dass diese Umstellung der Personalbewirtschaftung dauerhaft sei.

(APA)
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01.01.2010