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Saubere Luft durch ''kalte'' Plasmen  
  Am Institut für Verfahrenstechnik der Uni Linz wird ein Gerät entwickelt, um Plasma mit Hilfe von Mikrowellen bei Umgebungsdruck und Umgebungstemperatur herstellen und bearbeiten zu können.  
Ziel der Linzer Forschungsarbeiten ist ein Gerät, dass ''kaltes'' Plasma durch Einstrahlung von Hochfrequenz und unter Raumtemperatur herstellen kann. Bei diesem Vorgang sollen Elektronen durch Mikrowellenenergie in Schwingung versetzt werden.
Saubere Luft
Mit kalten Plasmen könnten in Reaktoren Gasreaktionen durchgeführt werden. Damit könnte eine alternative Anwendung für die Reinigung von Abluft oder zur Geruchsbeseitigung realisiert werden. Es ist damit zu rechnen, dass für solche Anwendungen weniger Energie eingesetzt werden müsste, als dies bei jetzt bekannten Verfahren nötig ist.
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Plasma
Plasma gibt es im ganzen Weltall, z. B. in der äußeren Schicht der Sonne, bei Blitzen oder Polarlichtern - verbunden mit extrem hohen Temperaturen und kaum Druck. Plasma entsteht, wenn ein Gas so weit erhitzt wird, dass bei den Stößen der Atome untereinander Elektronen herausgerissen werden, die Atome werden zu geladenen Teilchen bzw. Ionen - es bildet sich der sogenannte ''vierte Aggregatszustand''. Die freien Ladungsträger im Plasma, Elektronen und Ionen, bestimmen ganz wesentlich die Eigenschaften dieses Mediums.
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''Kaltes'' Plasma
Da nur die wesentlich kleineren und daher mobileren Teilchen (die Elektronen) den Richtungsänderungen eines hochfrequenten Feldes folgen können, bleiben die wesentlich schwereren geladenen Atomkerne, die Ionen, in dem Feld in Ruhe.

Dadurch stellt sich der Zustand eines nicht-thermischen, sprich ''kalten'' Plasmas ein. Durch Verwendung von Mikrowellen können Plasmen auch bei Atmosphärendruck erzeugt werden, wodurch sich viele neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnen.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten
Neben der Anwendung zur Luftaufbereitung ist eines der Ziele der Plasmaforschung, neue verfahrenstechnische Oberflächen als Trenn- bzw. Reaktionsmedien (Filtermittel, Adsorptionsmittel, Katalysatoren) zu entwickeln. Darüber hinaus sollen Techniken entwickelt werden um Oberflächen gezielt zu modifizieren, wie z. B. durch das Auftragen von wenigen Nanometer dicken Schichten auf Kunststoffen.

(APA)
->   Institut für Verfahrenstechnik der Uni Linz
 
 
 
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01.01.2010