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Erstes Internet-Haus in Österreich  
  Seit heute gibt es in der "Blauen Lagune" in Wien-Vösendorf ein Haus, das zur Gänze vom World Wide Web aus kontrolliert werden kann.  
Ein Breitbandanschluss ermöglicht den Bewohnern nicht nur eine superschnelle Internet-Verbindung zum Surfen, Chatten oder Downloaden, auch das Haus selbst ist immer online.

Von außen sieht das von Cisco Österreich mitentwickelte Internet-Haus sieht zwar aus wie ein ganz normales Fertigteilhaus. Doch drinnen wird auf einer Wohnfläche von 118 m2 wird weitaus mehr geboten.
Ein Haus für alle Bedürfnisse
Die Bewohner können das Haus ihren Bedürfnissen anpassen. Dafür müssen nur verschiedene Einstellungen programmiert werden: Der Guten-Morgen-Modus für das Öffnen der Jalousien zu gewünschten Zeit und den Start der Kaffeemaschine.

Mit Hilfe des Urlaubs-Modus kann von überall auf der ganzen Welt der Auftrag zum Rasen bewässern oder Fenster verriegeln gegeben werden. Der Unterwegs-Modus erspart lästige Handgriffe, die oft vergessen werden, wenn man das Haus verlässt. So werden nach Wunsch alle Lichter abgeschaltet, die Heizung kühlt ab und die Alarmanlage aktiviert sich.
Abstellkammer fungiert als Serverraum
Gesteuert wird all das von einem kleinen Raum, der einer Abstellkammer ähnlich ist. Dort ist ¿ sehr unauffällig ¿ das "Zentralnervensystem" des Hauses untergebracht. Jede Aktion, die im Haus gestartet wird, geht von hier aus. Auch die Breitbandanbindung an das Internet ist dort integriert.
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Breitband-Anschluss
Der Breitband-Anschluss ist ein Hochgeschwindigkeits-Internet-Zugang. Die Anbindung zum World Wide Web funktioniert über Kabel. Ein Internet-Zugang über die Telefonleitung ist vergleichsweise weitaus langsamer. Mit einem Breit-Band-Anschluss können größere Datenmengen mit einer Geschwindigkeit von etwa 512 kbit pro Sekunde übertragen werden.
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Das multimediale Online-Wohnzimmer
Wie in fast jedem anderen Wohnzimmer auf der ganzen Welt gibt es auch im Internet-Haus einen Fernseher, eine Hifi-Anlage und ein Telefon. Der Unterschied liegt im technischen Potenzial dieser Geräte. So kann der Fernseher auch als Computer, digitaler Recorder und als DVD-Player genutzt werden.
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DVD
Abkürzung für Digital Versatile Disc, ein digitaler optischer Festspeicher in Form einer mit Aluminium beschichteten, runden Scheibe aus Kunststoff mit einem Durchmesser von 12 cm und einer Dicke von 1,2 mm; wird als Film-, Musik- und Datenspeicher verwendet. Durch andere Fertigungstechniken und den Einsatz von Laserdioden mit kürzeren Wellenlängen ist die Datendichte der DVD höher als die der Compactdisc. Zudem können die Daten in zwei Schichten aufgebracht und die DVD zweiseitig beschrieben werden, so dass sich je nach Ausführung eine Datenkapazität von bis zu 17 GByte ergibt. Die Daten werden im DVD-Laufwerk durch den gebündelten Strahl einer Laserdiode abgetastet. Der Strahl nimmt die Informationen von der DVD auf und wird auf Fotodioden reflektiert. Von dort aus können die Daten elektronisch weiterverarbeitet werden.
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Eine spezielle Verbindung ermöglicht das Surfen im Internet sowie das Downloaden von Musiknummern im MP3-Format. Mit der Hifi-Anlage können CDs auf einen tragbaren MP3-Player kopiert werden. Ist man mit Filmen und Musik versorgt, sollte man zum Telefon greifen. In diesem Haus werden die Telefongespräche nämlich via Internet geführt, wodurch dieser Spaß natürlich weitaus billiger kommt. Das ersparte Geld muss ja ohnehin in die Technologie gesteckt werden....
Rezepte aus dem Internet
In der Küche macht es ein Mini-Computer, das sogenannte Funk-Web-Pad möglich, Rezepte aus dem Internet zu beziehen. Klingelt es an der Haustüre, so sieht man das Live-Bild des Besuchers am Monitor.
Überwachung rund um die Uhr
Die steuerbare Webcam überträgt das Geschehen im ganzen Haus. In jedem Zimmer sind Kameras angebracht. Ein Baby-phone gehört in solchen Haushalten natürlich der Vergangenheit an. Auch den Partner im Arbeitszimmer oder in der Küche kann man am Bildschirm beobachten.

Dieses Sicherheitssystem erlaubt auch von auswärts immer einen Blick in das eigene Haus. Im Notfall wird der Hausbesitzer oder der Sicherheitsdienst verständigt. All diese Funktionen können natürlich nicht nur über das Internet, sondern auch über das Handy via SMS und WAP gesteuert werden.

Das Internet-Haus kann man übrigens wirklich kaufen.
Inklusive der gesamten Infrastruktur kostet es laut den Anbietern 2,4 Millionen Schilling.

Bibiane Presenhuber, ZIB-Wissenschaft
->   CISCO Österreich
 
 
 
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01.01.2010