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Männer leiden unter schwächerer Hormonproduktion  
  Auch Männer leiden mit fortschreitendem Alter unter einem Nachlassen der körpereigenen Hormonproduktion. Die Folgen: depressive Verstimmungen, Gewichtszunahme und andere Probleme. Eine Hormontherapie kann jedoch Abhilfe schaffen.  
Wie bei Frauen in den Wechseljahren könne die Medizin auch bei Männern den Symptomen durch eine Hormonersatztherapie erfolgreich begegnen, erklärte nach Angaben der Uni Münster der Reproduktionsmediziner Professor Eberhard Nieschlag bei einer Tagung der Gesellschaft für Reproduktion und Embryologie in Lausanne.
Mangel an Testosteron wirkt sich aus
Zwar stellen die männlichen Fortpflanzungsorgane ihre Funktion im Alter anders als bei der Frau nicht vollständig ein. Dennoch wirke sich bei vielen Männer über 50 Jahren ein Mangel des "Männerhormons" Testosteron aus, erklärte Nieschlag.
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Testosteron
Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon. Seine Wirkung beruht vor allem in der Entwicklung bzw. Ausprägung der primären männlichen Geschlechtsorgane (Penis und Hoden, Anm.). Außerdem beeinflusst es sekundäre Geschlechtsmerkmale wie z.B. den Bartwuchs und die Muskelmasse. Es steuert zudem die Spermienproduktion und wirkt bei der Blutbildung mit. Nicht zuletzt werden durch Testosteron bestimmte Stimmungen und Verhaltensweisen gesteuert, z.B. die Libido. Das Hormon wird in den Hoden gebildet und von dort über das Blut zu den Wirkorten transportiert.
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Sieben Prozent der Männer zwischen 50 und 60 Jahren zeigten einen derartigen Mangel. Zwischen 60 und 80 Jahren sei bereits gut jeder Fünfte, jenseits des 80. Lebensjahres mehr als ein Drittel der Männer betroffen.
Nachlassende Energie, depressive Verstimmung...
Symptome für den Testosteronmangel sind nach Darstellung von Nieschlag nachlassende Energie, depressive Verstimmungen, erektile Dysfunktion, Blutarmut, Erschlaffung der Muskulatur, Gewichtszunahme und Osteoporose.

Diese Symptome könnten mit einer Testosteron-Therapie erfolgreich bekämpft werden. Voraussetzung sei allerdings, dass der Mann nicht an Prostatakrebs leide.

(APA/AP/red)
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Testosteron und Prostatakrebs
Als gefährlichste Nebenwirkungen einer Testosteronersatz-Therapie gilt die Möglichkeit, einen klinisch stummen, so genannten "schlafenden" Prostatakrebs zum "Leben zu erwecken". Wie hoch das Risiko genau ist, weiß man nicht. Als sicher gilt jedoch: ohne Testosteron kann kein Prostatakrebs entstehen. Auch Leberschäden und eine Erhöhung der Thrombosegefahr sind mögliche Nebenwirkungen der Ersatztherapie.
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01.01.2010